Auschwitz. Topographie eines Vernichtungslagers, 3 Audio-CD

Feature. Made by WDR. 171 Min.

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medienprofile-Rezension

Interviews mit Überlebenden des Vernichtungslagers Auschwitz verdeutlichen die Menschenverachtung des Dritten Reichs.
Kurz nach dem Krieg führten Hermann Langbein und H.G. Adler viele Interviews mit Überlebenden des Vernichtungslagers Auschwitz. Beeindruckend ist die detaillierte Schilderung der Zeitzeugen über den allgemeinen Ablauf im Lager. Man merkt ihnen in jedem Satz an, wie viel Kraft ihnen die betont sachliche, manchmal unterkühlt wirkende Berichterstattung abverlangt. Eingeschoben sind dazu die Tonprotokolle der Verhöre von Rudolf Franz Ferdinand Höß, der in Hitlers Auftrag das Lager aufbaute und mit der in diesem Zusammenhang erschreckenden deutschen Gründlichkeit vorging, ohne auch nur den Ansatz einen Zweifels an seiner Arbeit zu zeigen. Die verschiedenen Erzählebenen beleuchten die Systematik einer menschenverachtenden Handlungsweise, die Ungeheuerlichkeit der Verbrechen der Nationalsozialisten. "Es zu verstehen ist unmöglich, doch es zu wissen ist notwendig und sich zu erinnern ist eine Verpflichtung" - dieses Zitat von Primo Levi drückt alles aus, was dieses Feature ausmacht, das bereits 1961 vom WDR in Zusammenarbeit mit den ehemaligen Lagerhäftlingen H.G. Adler und Hermann Langbein entstand. Die CDs sind keine leichte Unterhaltung, sie sollten jedoch auf jeden Fall in Büchereien eingestellt werden, die mit Schulen zusammenarbeiten und aktiv beworben werden. Die Interviews sind eine Aufforderung, sich mit der Deutschen Geschichte auseinanderzusetzen.

Um die Nazi-Verbrechen zu dokumentieren, führte der ehemalige Lagerhäftling Hermann Langbein bereits sechs Jahre nach der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz zahlreiche Interviews mit anderen Überlebenden. Detailliert berichten die Zeitzeugen vom Aufbau des Lagers, von Selektionen, der Arbeit der Lagerärzte, der Vernichtung in Gaskammern, von Krematorien und dem Schicksal inhaftierter Kinder. Das Feature, das 1961 in Zusammenarbeit mit H. G. Adler entstand, ist ein bedeutendes Zeitdokument über die Präzision der Vernichtungsmaschine Auschwitz und die Systematik, mit der Juden von den Nationalsozialisten getötet wurden.UngekürztFeature mit Otto Wolken, Rudolf Vrba, Jehuda Bacon, Grete Salus3 CDs | ca. 2 h 51 min

H. G. ADLER und HERMANN LANGBEIN waren in Auschwitz inhaftiert und gehörten später dem Internationalen Auschwitz Komitee an. H. G. Adler, geboren 1910, wurde 1985 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Er verstarb 1988 in London. Hermann Langbein, geboren 1912, hatte große Bedeutung für das Zustandekommen und den Verlauf des ersten Frankfurter Auschwitz-Prozesses. Er verstarb 1995 in Wien.

»Das Grauen in Worte gefasst. Eine Pionierarbeit der Aufarbeitung.« Bayerischer Rundfunk
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