Heidegger und die deutsche Sprache

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Die 'lingua tertii imperii', die Sprache des Dritten Reichs, hat - dank eines großen Einverständnisses mit, einer rückhaltlosen gedanklichen Zustimmung zu einem fürchterlichen, aus pompöser Monumentalität und Gefühlsduselei verfertigten Jargon, den man als sprachliche 'Thingstätte' bezeichnen könnte - alles und jedes durchdrungen. Den Zwängen des Nationalsozialismus entkam niemand, und was da¬mals in Deutschland erlebt und geschrieben wurde, trägt ihren sichtbaren Stempel und ist seither einem bestimmten Denken ein für alle Mal eingeschrieben. Dieser Jargon hatte die Sprache so sehr infiltriert und entstellt, dass jene 'Schädlinge', die die Naziwörter nicht benutzten, im Handumdrehen zu erkennen waren. Da Heideggers Denken mit eben dieser Sprache amalgamiert ist, kann es, selbst seinem politischen Gehalt nach, nicht ins Französische übertragen werden. Was Heidegger sagt, lässt sich partout nicht trennen von der Sprache, die es zum Ausdruck bringt, und zwar umso weniger, als sein g
anzes Bemühen darauf gerichtet ist, Sprache letztlich von ihrer Wurzel her, in ihrer Vertikalität zu fassen.

Georges-Arthur Goldschmidt, geboren 1928 in Reinbek bei Hamburg, emigrierte als Kind nach Italien und später nach Frankreich, heute lebt er in Paris. Schriftsteller, Essayist und Übersetzer. - Auszeichnungen: Für sein umfangreiches Werk wurde er u.a. mit dem Nelly-Sachs-Preis, der Goethe-Medaille, dem Joseph-Breitbach-Preis, dem Sigmund-Freud-Kulturpreis, Geschwister-Scholl-Preis und dem Prix de l'Académie de Berlin ausgezeichnet. - Schriften (Auswahl): Die Absonderung (1991), Der unterbrochene Wald (1992), Die Aussetzung (1996), Als Freud das Meer sah (1999), Über die Flüsse (2001), Freud wartet auf das Wort (2006), Die Befreiung (2007), Meistens wohnt der den man sucht nebenan (2010), Ein Wiederkommen (2011), Der Hügel von Belleville (2015), Vom Nachexil (2020), Der versperrte Weg (2021).

»Die Akribie, mit der Goldschmidt sich auf Heideggers Sprache einlässt, hebt seine Studie dennoch von den oft selbst weltanschaulichen Polemiken in der Nachfolge Adornos ab. Nebenher lässt sich durch sie auch besser verstehen, weshalb viele deutsche Übersetzungen an Heidegger geschulter Poststrukturalisten wie Jacques Derrida wenig überzeugend sind. Goldschmidts Studie ist so auch eine Handreichung für alle, die ihm im Urteil nicht folgen mögen.« / Magnus Klaue, FAZ
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