Fußballgefühle

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Stiftung Lesen-Rezension
Zunächst einmal muss sich der Autor gegenüber ausgewiesenen Fußballfans rechtfertigen. Denn zu ihnen will er sich trotz der im ganzen Buch deutlich spürbaren Liebe zu diesem Sport nicht zählen. Er schläft nicht in Vereins-Bettwäsche, fährt nicht zu jedem Auswärtsspiel und - wichtig! - ihm ist nach einer Niederlage der Lieblingsmannschaft nicht der ganze Tag versaut. Trotzdem: Auch ein "Fußballfreund" (man beachte den feinen Unterschied) kann die besondere Faszination dieses Sports vermitteln. Und am besten wie hier mit einem fein abgestimmten Mix aus persönlichen Erinnerungen, Erlebnissen und Eindrücken, die aus seiner Zeit als Sportreporter stammen und witzigen, stellenweise aber auch fast philosophischen Betrachtungen. Wer hat sich z.B. schon einmal Gedanken darüber gemacht, wie der Fußball erfunden wurde? Der Fantasie des Autors folgend (und das fällt nicht schwer!) kam der Ball im wahrsten Sinne zur Welt, weil vorher einfach etwas fehlte. Und dann öffnete sich ein Spalt in den tief hängenden Sommerwolken, ein Ball fiel heraus, ein Mann fing ihn auf - und verursachte das erste Handspiel der Weltgeschichte ... Fußball und Gefühle - diese Verbindung liegt auf der Hand! Und in diesem Fall natürlich auch auf dem Fuß. Wobei die höchst unterhaltsame Sammlung von Miniaturen viel mehr zu bieten hat als nur Faktenwissen und Fanromantik. Pointiert beschriebene Ereignisse und "Erinnerungen" sowie der Wortwitz sprechen auch Nicht-Fußball-Fanatiker an, die sich z.B. an der Begegnung des Autors mit einem kleinen, dicken, iranisch-australischen, buddhistischen, vegetarischen Fußballfan freuen werden. Oder über seine Betrachtungen bezüglich "außerbürgerlicher Entrücktheit" sprich wüsten Beschimpfungen auf der Tribüne. Oder über den fiktiven poetischen Dialog zwischen Rudi Völler und ... einem Käse! Zur Vorbereitung aller Sinne auf anstehende fußballerische Großereignisse ist das Büchlein auf jeden Fall bestens geeignet.

»Als ich elf Jahre alt war, spielten wir Fußball mit allem, was sich treten ließ. An der Bushaltestelle kickten wir mit Quitten aus den Sträuchern neben dem Wartehäuschen. Auf dem Pausenhof kickten wir mit flachgedrückten Kakaotüten. Auf dem Heimweg von der Schule kickten wir mit zusammengedrücktem Butterbrotpapier. Am Nachmittag im Park kickten wir sogar mit einem Ball. Zum Kicken war uns alles recht.«So fing es an für Axel Hacke, der nicht nur Fußballfreund ist, sondern auch viele Jahre Sportreporter war. In diesem Buch spürt er den Gefühlen nach, die in unserem fußballbegeisterten Land fast jeder kennt: der Liebe zum Spiel, der Treue zum Verein, der Wut auf den Gegner, der Sehnsucht nach dem Tor, dem Fußball als Obsession. Axel Hacke saß oft vor dem Fernseher und war in vielen Stadien, er hat mit großen Spielern gesprochen und erinnert sich an legendäre Spiele, ja, er hat selbst Mannschaften aufgestellt wie den »Albtraum der Radioreporter«: Tskitishvili, Ogungbure, Grlic, Mbwan
do, Younga-Mouhani, Tsoumou-Madza, Schindzielorz, El-Akchaoui, Krzynowek,Djordjevic, Ouedraogo. Und jetzt hat er ein Fußballbuch geschrieben, wie es noch keines gab, fantasievoll,spielerisch, witzig, emotional, kenntnisreich und vielseitig, eine einzigartige Mischung aus Reportage, Essay und Feuilleton: eine Geschichte der Gefühle, die uns mit dem Fußball verbinden.

Hacke, AxelAxel Hacke lebt als Schriftsteller und Kolumnist des Süddeutsche Zeitung Magazins in München. Er gehört zu den bekanntesten Autoren Deutschlands, seine Bücher wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt. Zuletzt erschien "Wozu wir da sind. Walter Wemuts Handreichungen für ein gelungenes Leben" (Kunstmann 2019). Mehr unter www.axelhacke.de
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