Briefwechsel, 2 Bde.

Die Briefe; Kommentar. Mit einer Auswahl von Briefen Paul Celans an seinen Sohn Eric. Aus d. Französ. v. Eugen Helmle. Anmerk. übertr. u. einger. v. Barbara Wiedemann. Kommentierte Ausgabe

  • Sofort lieferbar
87,00 €
inkl. MwSt.


Die 677 Dokumente dieses Briefwechsels aus den Jahren 1951-1970 sind ein einzigartiges Zeugnis. Paul Celan, ein Dichter von großer Diskretion, öffnet sich hier in der privatesten seiner Beziehungen.
Anschaulich, wenn auch oft erst im Zusammenhang mit der Kommentierung, werden nicht nur Entstehung und Hintergrund vieler seiner Gedichte. Anschaulich wird sein Verhältnis zu Deutschland, diesem ihm auf seinen Reisen trotz der deutschen Muttersprache so fremd bleibenden Land. Zugleich dokumentieren diese Briefe auch den Lebensweg der Künstlerin Gisèle Celan-Lestrange; sie zeichnen ihre künstlerische Entwicklung von den Anfängen als Malerin bis hin zu ihren bedeutenden graphischen Werken und der Zusammenarbeit mit Paul Celan. Anschaulich werden aber auch die verzweifelten Phasen dieser Ehe, Celans Zusammenbrüche und Klinikeinweisungen, die sich erneuernden Hoffnungen und die bis zum Schluß trotz aller Trennungen gemeinsam getragene Sorge um den Sohn Eric.

Die Ausgabe enth
ält neben dem Briefwechsel eine Auswahl der Briefe Celans an seinen Sohn sowie ergänzende Dokumente. Den ersten Band mit den Brieftexten erschließt ein zweiter mit Nachworten, ausführlichen Anmerkungen, einer umfassenden Zeittafel, Werkverzeichnissen und Registern.


Paul Celan wurde am 23. November 1920 als Paul Antschel als einziger Sohn deutschsprachiger, jüdischer Eltern im damals rumänischen Czernowitz geboren. Nach dem Abitur 1938 begann er ein Medizinstudium in Tours/Frankreich, kehrte jedoch ein Jahr später nach Rumänien, zurück, um dort Romanistik zu studieren. 1942 wurden Celans Eltern deportiert. Im Herbst desselben Jahres starb sein Vater in einem Lager an Typhus, seine Mutter wurde erschossen. Von 1942 bis 1944 musste Celan in verschiedenen rumänischen Arbeitslagern Zwangsarbeit leisten. Von 1945 bis 1947 arbeitete er als Lektor und Übersetzer in Bukarest, erste Gedichte wurden publiziert. Im Juli 1948 zog er nach Paris, wo er bis zu seinem Tod lebte. Im selben Jahr begegnete Celan Ingeborg Bachmann. Dass Ingeborg Bachmann und Paul Celan Ende der vierziger Jahre und Anfang der fünfziger Jahre ein Liebesverhältnis verband, das im Oktober 1957 bis Mai 1958 wieder aufgenommen wurde, wird durch den posthum veröffentlichten Briefwe
chsel Herzzeit zwischen den beiden bestätigt. Im November 1951 lernte Celan in Paris die Künstlerin Gisèle de Lestrange kennen, die er ein Jahr später heiratete. 1955 kam ihr gemeinsamer Sohn Eric zur Welt. Im Frühjahr 1970 nahm sich Celan in der Seine das Leben.
Gisèle Celan-Lestrange (1927-1991), eine französische Zeichnerin und Grafikerin, war bekannt für ihre Illustrationen für Bücher bekannter Dichter. Sie studierte an der Académie Julian und dem Atelier Friedländer. Sie war mit dem Dichter Paul Celan verheiratet und hatte zwei Kinder. Ihre Arbeiten wurden in zahlreichen Ausstellungen präsentiert.
"Der Briefwechsel Celans mit seiner Frau Gisèle de Lestrange legt Fakten offen, die man bisher nur ahnen konnte, lässt die Persönlichkeit Paul Celans in all ihren Facetten erkennen und gibt unerwartet konkrete Aufschlüsse über die Entstehungsbedingungen seines Werkes ... Dieser Briefwechsel nimmt den Leser mit. Es ist die Geschichte eines großen Dichters und einer großen, verzweifelten Liebe, es ist die Geschichte eines Scheiterns. Wie die Verleumdungen Claire Golls, wie der Antisemitismus in Deutschland nach 1945 auf Celan wirkten, wie ihm der Literaturbetrieb zusetzte, der mit all seinen Eitelkeiten und Intrigen für ihn nur als eine Ausweitung der Goll-Affäre erkennbar war - das ist hier genauso nachzulesen wie die Entstehung einer Poesie, die unwiederholbar ist." Helmut Böttiger Die Zeit
  • Das könnte Sie auch interessieren
C:\Internet\bonifatius\web\www_media\