In Alina Bronskys Romanen spielen Großmütter und Enkel*innen eine große Rolle. So auch im Jugendroman "Schallplattensommer". Maserati lebt mit der demenzkranken Großmutter, die eine Ausflugsgaststätte betreibt, in der Provinz. Ohne Maseratis Hilfe wäre dies der Großmutter nicht mehr möglich und so geht Maserati auch nicht mehr zur Schule. Sie besitzt kein Internet und kein Smartphone und es gibt ein großes Geheimnis in ihrer Vergangenheit.
Das Geheimnis zu bewahren ist ihr wichtig, um sich und die Großmutter zu schützen.
Aufgrund des Covers kann man an eine leichte Sommergeschichte denken, aber es geht um seelische Verletzungen und den Ballast, den die Protagonisten mit sic h tragen. Vieles wird nur angedeutet und ist zwischen den Zeilen zu lesen. Ich habe den Jugendroman an einem Sonntagvormittag ohne Unterbrechung gelesen, da er mich sehr in seinen Bann gezogen hat.
Alina Bronsky - spannend wie immer, gefühlvoll wie nie!
Als einziges Mädchen im Umkreis von 13 Kilometern ist Maserati Aufmerksamkeit gewohnt. Dabei will sie nur eines: Den Feriengästen selbstgemachte Limonade ihrer Oma servieren und die Tage bis zur Volljährigkeit zählen. Mit der Liebe will sie nichts zu tun haben - und schon gar nichts mit den Annäherungsversuchen der Söhne der reichen Familie, die gerade die Villa im Dorf gekauft hat.
Doch dann stellen Caspar und Theo verbotene Fragen: Warum hat Maserati kein Smartphone? Wovor hat sie solche Angst? Und wie kann es sein, dass ihr Gesicht das Cover einer alten Schallplatte ziert? Plötzlich steckt Maserati bis zum Hals in Geheimnissen zweier Familien und im eigenen Gefühlschaos.
Alina Bronsky wurde 1978 in Jekaterinburg, Russland, geboren und lebt seit ihrer Kindheit in Deutschland. Ihr Debütroman 'Scherbenpark', der unter anderem für den Jugendliteraturpreis nominiert war, wurde auf Anhieb zu einem Bestseller und für das Kino verfilmt. Es folgten weitere hoch erfolgreiche Bücher wie der Roman 'Baba Dunjas letzte Liebe', der lange auf der SPIEGEL-Bestsellerliste stand und für den Deutschen Buchpreis nominiert war. Alina Bronsky lebt mit ihrer Familie in Berlin.
Alina Bronskys Roman erzählt von jugendlicher Verletzlichkeit und Selbstbehauptung, aber auch von einem außergewöhnlichen 'Schallplattensommer', in dem Maserati etwas ganz Neues wagt - die Liebe. Eva-Christina Meier taz am Wochenende 20220709