»De captivitate Babylonica ecclesiae praeludium« gehört zu den reformatorischen Hauptwerken Martin Luthers. Auf Latein verfasst und an die theologisch Gebildeten seiner Zeit gerichtet, entwickelt Luther aus dem aktuellen publizistischen Streitgespräch gegen die Auswüchse der spätmittelalterlichen Frömmigkeit der päpstlichen Kirche seine eigene Sakramentenlehre. Der lateinischen Textgrundlage der Weimarer Ausgabe von Luthers Schriften hat Hans-Hermann Tiemann eine Neuübersetzung an die Seite gestellt.
Martin Luther (1483-1546) war Theologieprofessor an der Wittenberger Universität. Die Veröffentlichung seiner 95 Thesen zur Kritik gegen den Missbrauch des Ablasses markiert den Beginn der protestantischen Reformation. Durch seine Übersetzung der Heiligen Schrift in die deutsche Sprache wurde die Bibel erstmals auch für Laien verständlich.
Martin Luther war ein überzeugter Anhänger der Kindertaufe - und ein leidenschaftlicher Vater. Mit Katharina von Bora hatte der ehemalige Augustinermönch sechs Kinder.