Konzert ohne Dichter

Roman. Ausgezeichnet mit dem Rheingau Literatur Preis 2015

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medienprofile-Rezension

Klaus Modick porträtiert in seinem neuen Roman die Künstlerkolonie Worpswede.
Klaus Modick, geb. 1951, gehört zu den talentierten und kultivierten Erzählern deutscher Sprache, die beste Unterhaltung aus Hingabe an die Literatur liefern, dabei stets einen gesunden, oft humorvoll gebrochenen Abstand zum Sujet halten, ohne dass es an Achtung und Kenntnis gebricht. Mit seinem neuesten Erzähltext geht der Oldenburger Modick in vertraute Landschaft. In der Künstlerkolonie Worpswede steht Heinrich Vogeler vor Vollendung seines großformatigen Gemäldes "Das Konzert". Rilke, der zu jener Zeit mit zur Familie auf dem Barkenhoff zählte, ist nicht auf dem Ölgemälde präsent. Umso mehr ist er die Zentralfigur des Buches, die mit Egomanie und dichterischen Zauber alle in den Bann zieht, vor allem aber in der Liaison mit Clara Westhoff (später seine Ehefrau) und Paula Becker (die nach Bruch mit Rilke den Maler Otto Modersohn heiratet) die Künstlergemeinschaft verstört. Vogeler, aus dessen Perspektive erzählt wird, gestaltet die Atmosphäre dieses Aufbruchs der Moderne um 1905 in seiner Kunst wie es Modick mit den Mitteln des Schriftstellers tut. - Ein Buch, das viel Charme und großartige Erzählpartien enthält. Ein Buch, das eintauchen lässt in die Welt der Worpsweder Maler und der Rilke-Reime und zugleich an die Probleme um Dichtung und Freiheit, um moralische Positionen und Gesellschaftsentwicklungen unserer Zeit denken lässt. Zugleich ist es ein herrliches Antidot gegen die aktualitätsversessene Bestsellerkultur. - Für alle Bestände, nicht nur jene für Bildungsbürger, sehr empfehlenswert.

Die Chronique scandaleuse Worpswedes: Rilke und Vogeler, ihr Werk und die Frauen - und ein epochales Gemälde

In seinem neuen Roman erzählt Klaus Modick die Entstehungsgeschichte des berühmtesten Worpsweder Gemäldes, von einer schwierigen Künstlerfreundschaft - und von der Liebe. Heinrich Vogeler ist auf der Höhe seines Erfolgs. Im Juni 1905 wird ihm die Goldene Medaille für Kunst und Wissenschaft verliehen - für sein Gesamtwerk, besonders aber für das nach fünfjähriger Arbeit fertiggestellte Bild »Das Konzert oder Sommerabend auf dem Barkenhoff«. Während es in der Öffentlichkeit als Meisterwerk gefeiert wird, ist es für Vogeler das Resultat eines dreifachen Scheiterns: In seiner Ehe kriselt es, sein künstlerisches Selbstbewusstsein wankt, und eine fragile Freundschaft zerbricht. Rainer Maria Rilke, der literarische Stern am Himmel der Worpsweder Künstlerkolonie, und sein Seelenverwandter« Vogeler haben sich entfremdet - und das Bild bringt das zum Ausdruck: Rilkes Platz zwi
schen den Frauen, die er liebt, bleibt demonstrativ leer. Was die beiden zueinanderführte und später trennte, welchen Anteil die Frauen daran hatten, die Kunst, das Geld und die Politik, davon erzählt Klaus Modick auf kunstvolle Weise: Auf der Reise zur Preisverleihung erinnert Vogeler sich an die Gründung der Künstlerkolonie, die Magie der ersten Begegnung mit Rilke in Florenz, die Euphorie des gemeinsamen Aufbruchs - und an Paula Modersohn-Becker und Clara Rilke-Westhoff, die Frauen, denen Rilke in einer skandalösen Dreiecksbeziehung verbunden war. Ein großartiger Künstlerroman, einfühlsam, kenntnisreich, atmosphärisch und klug.

Modick, KlausKlaus Modick, geboren 1951, studierte in Hamburg Germanistik, Geschichte und Pädagogik, promovierte mit einer Arbeit über Lion Feuchtwanger. Seit 1984 ist er freier Schriftsteller und Übersetzer und lebt nach diversen Auslandsaufenthalten und Dozenturen wieder in seiner Geburtsstadt Oldenburg. Für sein umfangreiches Werk wurde er mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u.a. mit dem Nicolas-Born-Preis, dem Bettina-von-Arnim-Preis, dem Rheingau Literatur Preis und zuletzt dem Hannelore-Greve-Preis. Zudem war er Stipendiat der Villa Massimo sowie der Villa Aurora. Zu seinen erfolgreichsten Romanen zählen »Der kretische Gast« (2003), »Sunset« (2011), »Konzert ohne Dichter« (2015) und »Keyserlings Geheimnis« (2018). Zuletzt erschien »Leonard Cohen« (2020) und der Roman »Fahrtwind« (2021).

»Ein unangestrengt daherkommendes, facettenreiches, kluges und spannendes Buch.« Sabine Peters Deutschlandfunk 20150828
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