Der 100-jährige Großvater und der 11-jährige Enkel Kai sind die besten Freunde und „Kameraden“. Aber jetzt ist diese Verbundenheit durch die Demenz des Großvaters bedroht. Für Kai war sein Großvater immer der Held, der ihm von seinen Heldentaten im Krieg erzählt hat. Der unerschrocken und mutig seine ganze Kompanie durch den Krieg gebracht hat und schließlich sogar dafür gesorgt hat, dass der Krieg beendet wurde. Um die Erinnerungen seines Großvaters zurück zu bringen, gibt sich Kai als sein Gedächtnis aus und durchlebt mit ihm noch einmal die
Vergangenheit. Dabei muss er feststellen, dass sich viele Dinge nicht so zugetragen haben, wie der Großvater immer erzählt hat. Die Demenz bringt die wahren Erinnerungen an den Krieg zurück. Kai muss erkennen, dass der Krieg keine Helden hervorbringt.
Kriegt bedeutet Angst, Zerstörung, Leid und Tod. Lesenswert.
Ausgezeichnet mit dem LUCHS im März 2023: Zoran Drvenkar über die besondere Beziehung eines Jungen zu seinem Großvater. Ein zeitloser, berührend erzählter Generationenroman
Kai und sein Opa sind Kumpel, Kameraden und beste Freunde. Vor allem aber ist Opa Kais größter Held. Doch Opa beginnt langsam zu vergessen - wer er selbst ist und wer sein Enkel ist. Kai muss etwas unternehmen, um seinen Opa nicht zu verlieren! Und so reist er mit ihm in die Vergangenheit. Indem er Opa mitnimmt in dessen Jugend- und Kriegsjahre, hofft er, seine Erinnerung wachrufen zu können, um so seinen Opa zurückzugewinnen. Doch nach und nach erkennt Kai, dass Opas Leben gar nicht so heldenhaft war, wie er es seinem Enkel immer berichtet hat. In eindringlicher und mitreißender Sprache erzählt Zoran Drvenkar eine hoffnungsvolle und ehrliche Geschichte über die ganz besondere Beziehung des elfjährigen Kai zu seinem Großvater.
Zoran Drvenkar, 1967 geboren, zog als Dreijähriger mit seinen Eltern nach Berlin. Seit über dreißig Jahren arbeitet er als freier Schriftsteller und schreibt Romane, Gedichte und Theaterstücke über Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Im Hanser Kinder- und Jugendbuch erschien 2017 sein Bilderbuch Weißt du noch, illustriert von Jutta Bauer. 2023 folgte sein Kinderbuch Kai zieht in den Krieg und kommt mit Opa zurück. Zoran Drvenkar wurde für seine Bücher mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet und lebt in der Nähe von Berlin.
"Zoran Drvenkars Geschichte über den Krieg, die Angst und die Liebe zum Leben zählt zu den tiefsinnigsten Kinderbüchern der letzten Jahre, realisiert als Dialog zwischen Enkel und Opa: eine Reise in der Fantasie, die sich wie ein Abenteuer liest." Kirstin Breitenfellner, Falter, 09.06.2023
"Einer meiner Favoriten aus den Neuerscheinungen des Frühjahrs!" Katrin Hörnlein, ZEIT-Newsletter "Freunde der ZEIT", 26.05.2023
"Ein wunderbares Buch über die Macht der Großeltern, das, was sie einem Enkelkind geben können, wie sie es prägen und stärken können... Zoran Drvenkar hat es wirklich einfach drauf. Er ist ... einer der tiefsinnigsten Kinder- und Jugendbuchautoren die es gerade gibt. Sein Roman ist wirklich sehr, sehr eindringlich, eine Hommage an das, was Großeltern und Enkel für eine Beziehung haben können und was diese ausmacht. Dieses Buch über Demenz strahlt tatsächlich aus der Masse heraus." Kim Kindermann, Buchkritik Deutschlandfunk Kultur, 23.05.2023
"Es is
t ein überaus vitales Buch: Weil es davon handelt, dass der Großvater und sein Enkel sich nicht mit der drohenden Sprach- und Beziehungslosigkeit abfinden wollen, und weil es Zoran Drvenkar gelingt, alle Wendungen, Einbrüche und Ängste so auszubalancieren, dass aus dem Witz im Einzelnen und dem Drama von Einsicht und Abschied im Ganzen kein schwermütiges Buch wird..." Michael Schmitt, Süddeutsche Zeitung, 21.04.2023
"Es ist die Erzählhaltung, die ich so besonders finde. Kai macht sich ja selbst zum Gedächtnis seines Opas, er macht sich innerhalb der erzählten Welt zu einem Erzähler, der im Dialog mit seinem Opa dessen Erlebnisse aufgreift und dem Opa in Erinnerung ruft, sehr dialogisch, indem er die Perspektive des Opas einnimmt. Das führt zu einem unfassbar schönen Vexierbild der Perspektiven, die ineinander übergehen und damit auch unterschiedliche Zeitebenen ineinander übergehen lassen." Ute Wegmann, Deutschlandfunk, 01.04.2023
"Bemerkenswert ist nicht nur diese G
eschichte selbst, sondern wie Drvenkar sie gestaltet: als einen rasanten poetischen Trip durch Erinnerungen, Flashbacks und Imaginationen, in dem die Grenze zwischen Realität und Traum, Wirklichkeit und Vorstellung so durchlässig ist wie im Kopf des dementen alten Mannes und in der kindlichen Fantasie seines Enkels." Christian Staas, Die Zeit, 02.03.2023
"Die Geschichte ist so rund, der Austausch zwischen Kai und seinem Opa so herzerwärmend und humorvoll. Und das Ende, auch wenn es um Kriegserinnerungen und Demenz und um das Loslassen geht, ist sehr, sehr tröstlich. Ich kann das Buch wirklich jedem wärmstens empfehlen." Ziphora Robina aus der LUCHS-Jury, Radio Bremen, 02.03.2023
"Zoran Drvenkar verbindet seine Erzählung aus dem Krieg mit dem Gedächtnisverlust des Großvaters. ... Eine Art Therapieversuch durch Reenactment, eine Phantasiereise mit dem dementen Großvater. Kai, der zu Opa sagt: 'Ich bin dein Gedächtnis', ist in dem Fall der Soldat an Opas Platz. Und erfä
hrt bis zum bittersten Moment, wie der Krieg in Wahrheit gewesen ist ... Zoran Drvenkar hat sich noch nie vor schwierigen Themen gedrückt. Das ist auch diesmal so. ... Das Explosive von Drvenkars Roman wiederum liegt darin, so sachlich wie poetisch zugleich über Krieg schreiben zu wollen." Eva Maria Magel, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 27.03.2023