Die Schweiz auf Drogen

Szenen, Politik und Suchthilfe, 1965-2022

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Drogen waren ein gesellschaftlicher Brennpunkt in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, von den Auseinandersetzungen um 1968 und 1980 über die «offenen Drogenszenen» der 1990er-Jahre bis zum Hin und Her zwischen Schadensminderung und Repression um die Jahrtausendwende. Wurde es danach ruhig um die Thematik, kommt seit einigen Jahren wieder Bewegung auf. Die Frage der Cannabis-Legalisierung steht im Raum, in der Medizin werden Halluzinogene therapeutisch verwendet und die Prohibition steht weltweit in der Kritik.Das Buch zieht eine vorläufige Bilanz, zeigt die Konstanten auf, die den Drogendiskurs bis heute prägen, und leistet einen Beitrag zur Versachlichung. Neben den offenen Drogenszenen beleuchten die Autoren die Herausbildung der Problematik in den Jahrzehnten davor und die Veränderungen danach. Dabei zeigt sich, wie stark die Thematik mit dem Kalten Krieg und der sich herausbildenden Migrationsgesellschaft verbunden war. Ebenso wird deutlich, dass Produktion und Handel von
Rauschmitteln durch die Räumung der offenen Drogenszenen keine grundlegenden Veränderungen erfuhren und dass die Repression trotz sozialer und medizinischer Innovationen die tragende Säule geblieben ist. Zudem werden die Diskurse dargestellt, welche die Arbeit von Medizin, Sozialarbeit, Polizei und Justiz prägten und prägen. Von einer kohärenten Drogenpolitik, so das Fazit, kann bis heute nicht die Rede sein.

Dr. habil., ist Privatdozent für neuere allgemeine Geschichte an der Universität Basel.
Dozent für soziale Arbeit. In den 1990er-Jahren Drogenbeauftragter der Stadt Zürich, später leitete er die städtische Drogenhilfe.
Prof. Dr. phil., Direktor des Schweizerischen Sozialarchivs in Zürich.
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