Der Eulenburg-Skandal

Eine politische Kulturgeschichte des Kaiserreichs

  • Noch nicht erschienen. Erscheint laut Verlag am 11.12.2024.
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Maximilian Harden, der umstrittene Publizist und Intellektuelle des Kaiserreichs, begann im Herbst 1906 eine sensationelle Pressekampagne gegen Fürst Philipp Eulenburg, den besten Freund und zeitweise wichtigsten Berater Kaiser Wilhelms II.: In seiner europaweit beachteten Zeitschrift »Die Zukunft« unterstellte er dem Fürsten, das Haupt einer Kamarilla zu sein, einer namentlich nie genau definierten Einflussgruppe im Arkanbereich der Reichsleitung, die durch Homosexualität zusammengehalten werde. Der »Eulenburg-Skandal« erschütterte bis 1909 die Monarchie in Deutschland. Anhand zahlreicher Quellen, darunter rund 5.000 Presseartikel, geht Norman Domeier - nun in der 2., erheblich erweiterten Auflage seines Standardwerks - dem »Eulenburg-Skandal« nach und liefert zugleich eine Kulturgeschichte der Politik im Kaiserreich. Er zeigt, dass es weniger um die Homosexualität Eulenburgs ging. Denn der »Eulenburg-Skandal« gab zum einen die Initialzündung für eine moderne, kritische Öffentlic
hkeit in Deutschland; zum anderen bot er eine Gelegenheit, den kommenden Weltkrieg nicht nur politisch, militärisch und ökonomisch, sondern auch moralisch zu rechtfertigen.

Norman Domeier, PD Dr. phil., ist DAAD-Gastprofessor für deutsche und europäische Geschichte an der Karls-Universität Prag.

»Obwohl bereits Thema in zahlreichen Überblickswerken zur deutschen Geschichtswissenschaft, [...] stand die umfassende wissenschaftliche Aufarbeitung des Eulenburg-Skandals bislang noch aus. Diese Lücke ist nun geschlossen. [...] Domeiers Buch ist v.a. eine lohnende Lektüre für all jene, die sich für die Kulturgeschichte des Skandals und den Aufstieg der Medien zur 'vierten Gewalt' im Staat interessieren.« Neue Gesellschaft Frankfurter Hefte, 03.01.2011»Norman Domeier hat neben der Darstellung uvon Verlauf und Hintergründen der Prozesse eine breite und sehr gelungene politische Kulturgeschichte des Kaiserreichs vorgelegt.« Wilhelm von Sternburg, Lesart, 01.02.2011»Dieser sehr lesenswerte Beitrag zur historischen Medien(rezeptions)forschung zeigt u.a. deutlich die Verwendung homophober Vorurteile zu politischen Denunziationszwecken auf.« Lambda-Nachrichten, 01.09.2011
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