Der Verleger Martin Feuchtwanger eröffnete eine Suppenküche in Tel Aviv, Max Bronstein brachte das Bauhaus nach Jerusalem und Gabriele Tergit sezierte die neue Heimat literarisch. Die Malerin Lea Grundig zählte zu den Überlebenden des Flüchtlingsschiffs »Patria«. 60 000 Juden flüchteten zwischen 1933 und 1941 aus Nazi-Deutschland nach Palästina. Darunter waren Else Lasker-Schüler, Hans Jonas, Erich Mendelsohn und Martin Buber. Die Architekt:innen, Künstler:innen und Schriftsteller:innen setzten sich in ihrem kreativen Denken und Handeln auf ganz unterschiedliche Weise mit der fremden Umgebung auseinander. Ita Heinze-Greenberg hat über ein Jahrzehnt in Israel gelebt. In diesem Buch fasst sie erstmals ihre langjährigen Archivrecherchen und Interviews mit Zeitzeugen zu einer Gesamtschau zusammen, in der individuelle Schicksale und politische Katastrophen verwoben werden.
Ita Heinze-Greenberg studierte Kunstgeschichte und Philosophie in Bonn. Nach Lehrtätigkeiten in Haifa, Jerusalem und an verschiedenen deutschen Universitäten nahm sie 2012 ihre Arbeit am Institut für Geschichte und Theorie der Architektur der ETH Zürich auf. Bis 2020 war sie dort Titularprofessorin für die Architekturgeschichte der Moderne.