Die Vergeltung - Rhoon 1944

Ein Dorf unter deutscher Besatzung

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medienprofile-Rezension

Minutiös rekonstruiertes Bild eines niederländischen Dorfes in den Zeiten von Krieg und Besatzung.
Am 10. Oktober 1944 kommt in Rhoon unweit von Rotterdam ein deutscher Besatzungssoldat durch Kontakt mit einer beschädigten Starkstromleitung zu Tode. Der Vorfall wird von den deutschen Behörden als Sabotageakt gewertet und führt zur Erschießung von sieben unschuldigen Männern als Repressalie. Der renommierte Autor des Buches, das in den Niederlanden großes Aufsehen erregte, ist als Sohn des Pastors in jenem Dorf aufgewachsen und hat viele der damals direkt oder indirekt Beteiligten und die Hinterbliebenen der Opfer noch persönlich gekannt. Mit detektivischem Spürsinn rekonstruiert er aus Zeitzeugenberichten und Gerichtsakten akribisch die Ereignisse vom Oktober 1944, die bis heute im Dorf nachwirken. Schon im Krieg ist die Dorfgemeinschaft gespalten in Kollaborateure und Widerständler, "Moffenliebchen" und "ehrbare" Frauen, Nazi-Sympathisanten und Nazi-Gegner. Der Autor nimmt die sozialen Beziehungen innerhalb des Dorfes in den Blick und verfolgt das Schicksal der Beteiligten, auch das der deutschen Besatzungssoldaten, nach dem Krieg. Den Tag der Befreiung am 8. Mai 1945, als die angestaute Wut sich vor allem gegen die "Moffenhuren" richtete, erlebten viele Dorfbewohner als Albtraum. - Die glänzend erzählte Geschichte eines Dorfes unter deutscher Besatzung kann allen an Zeitgeschichte interessierten Lesern wärmstens empfohlen werden.

Der Zweite Weltkrieg auf wenigen Quadratkilometern: ein besetztes niederländisches Dorf unterm Brennglas

Eine eindrucksvolle minutiöse Rekonstruktion eines dramatischen Vorfalls, der sich am 10. Oktober 1944 in dem von den Deutschen besetzten Dörfchen Rhoon ereignete und der die Dorfgemeinschaft bis heute spaltet. Im von der Wehrmacht besetzten niederländischen Dorf Rhoon findet ein deutscher Soldat am 10.10.1944 den Tod. Die folgende Vergeltungsmaßnahme ist entsetzlich: Sieben Männer aus dem Dorf werden hingerichtet, ihre Frauen und Kinder vertrieben, ihre Häuser in Brand gesteckt. Warum dieser Anschlag auf den Soldaten? Oder war es doch »nur« ein Unfall? Jan Brokken geht mit detektivischem Spürsinn einem Ereignis auf den Grund, das den Dorfbewohnern bis heute keine Ruhe lässt. Er hat für sein Buch Interviews mit 185 Zeitzeugen geführt, hat Prozessakten eingesehen und rekonstruiert minutiös die Ereignisse aus dem Oktober 1944. Alle Beteiligten - vom Wehrmachtskommandanten
bis zum kleinen Fabrikarbeiter, der im Untergrund gegen die Besatzer agitiert - haben ihre eigenen und sehr unterschiedlichen Motive, die der Autor nach und nach freilegt und geschickt montiert. Die Suche nach der Wahrheit gerät zur kriminalistischen Recherche. So entsteht das Bild eines Dorfes in Zeiten des Krieges, in dem persönliche Interessen und Ressentiments den Alltag bestimmen und die bis in die Gegenwart hinein fortwirken.

Brokken, JanJan Brokken, geboren 1949, gehört zu den wichtigsten Schriftstellern der Niederlande. Er wuchs als Sohn eines Pfarrers im niederländischen Rhoon auf, nachdem seine Eltern kurz zuvor aus Indonesien zurückgekehrt waren. Er arbeitete für die Zeitungen Trouw und Haagse Post. 1985 debütierte er mit dem Roman »De provincie« und hat seitdem ein vielfach preisgekröntes Werk vorgelegt, das neben Romanen und Erzählungen auch literarische Sachbücher umfasst. Jan Brokken lebt in Amsterdam und an der franzöischen Atlantikküste, seine Bücher erscheinen in elf Sprachen. Bei Kiepenheuer & Witsch erschien zuletzt »Die Vergeltung. Rhoon 1944. Ein Dorf unter deutscher Besatzung«, ein Nummer-1-Bestseller in den Niederlanden, der in Deutschland glänzend besprochen wurde und auf der SWR-Bestenliste stand.
Beuningen, Helga vanHelga van Beuningen, geboren 1945, lebt in Schleswig-Holstein. Sie übersetzt aus dem Niederländischen, u.a. A.F.Th. van der Heijden, Marcel Möring, Margriet de Moor und Cees Nooteboom. Für ihre Arbeit wurde sie u.a. mit dem Martinus-Nijhoff-Preis, dem Kunstpreis des Landes Schleswig-Holstein, dem Helmut-M.-Braem-Preis und dem Else-Otten-Preis ausgezeichnet.

»[...] Brokken zeigt auf eindrucksvolle, ja spannende Weise, dass die Realität des Zweiten Weltkriegs mit simplen Schwarz-Weiß-Mustern nur unzureichend zu beschreiben ist.« Passauer Neue Presse 20150608
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