Endlich zu fünft

Roman einer fast perfekten Familie. Deutsche Erstausgabe

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medienprofile-Rezension

Ein entlarvender Blick hinter die Kulisse einer nach außen perfekten Familie.
Familie Silola ist auf den ersten Blick eine absolute Vorzeige-Familie: Vater Launo, ein bekannter Dirigent und Komponist, Mutter Katriina, eine bei ihrer reichen Kundschaft gefragte Innenarchitektin, die drei Kinder wohlgeraten. Beim Blick hinter die Kulissen dieses Mikrokosmos zeigt sich mancher Abgrund: die Eltern sind sowohl exzentrisch als auch egozentrisch und sehr auf Außenwirkung bedacht, Tochter Astra (22) ist anorektisch, sexuell ausschweifend und unglücklich, Sohn Silmu (18) ist fett und sucht sein Heil im Fitnessstudio und bei gefährlichen Anabolika, Nesthäkchen Pelagia, 4 Jahre alt und das Ergebnis eines Seitensprungs, ist durch die gelegentlichen Ausbrüche der Mutter eingeschüchtert und pinkelt ihre Hosen nass, wenn sie nicht zu Hause ist. Aber es gibt ein stabiles Band, dass diese Familie zusammenhält und ein Verantwortungsbewusstsein füreinander, das immer wieder hervorblitzt. - An diesem Roman von Miina Supinen werden sich auf jeden Fall die Geister scheiden. Den einen Lesern wird die Abgedrehtheit der Geschichte und der einzelnen Figuren auf die Nerven gehen, die anderen werden gerade an dieser Verrücktheit und dem spröden, verhalten humorvollen Stil ihre Freude haben. Zweifelsohne gewinnt der Roman nach einem etwas holperigen Start im Verlauf der Geschichte zusehends an Unterhaltungswert. Einzelne Auswüchse der Gesellschaft werden gezielt und mit spritzigem Witz auf die Schippe genommen. Damit gelingt Supinen auf jeden Fall ein vergnüglicher satirischer Blick auf die selbst gebastelten oder eingebildeten Probleme der gehobenen Mittelschicht. Unkonventionelle Lektüre für aufgeschlossene Leser. (Übers.: Stefan Moster)

Eine Familie wie aus dem Bilderbuch. Wäre da nicht ... Vater Launo ist Dirigent und Komponist. Mutter Katrina perfektioniert als Innenarchitektin die Häuser der Reichen. Auch ihre Familie könnte perfekt sein, wenn die 22-jährige Tochter nicht auf dem Selbstfindungstrip wäre und ungeniert ihre Sexualität ausprobieren müsste, inklusive Bondage und anderer Spielchen. Wenn sich der 18-jährige Sohn nicht in den Kopf gesetzt hätte, seinen pummeligen Körper durch Bodybuilding und gefährliche Substanzen zu trimmen. Zum Glück gibt es da noch die 4-jährige Pelagia, Nesthäkchen und Sonnenschein der Familie, die aber weder Vater noch Mutter ähnlich sieht. Was ist damals passiert bei dem Tauchlehrgang am Roten Meer? Und was will dieser Tauchlehrer, der an Launos fünfzigstem Geburtstag plötzlich zwischen den Gästen steht? Bald weiß die halbe Stadt, dass auch bei den Silolas nicht alles perfekt ist, und die Silolas begreifen, dass Glück und Harmonie nicht von Perfektion abhängt ...

Supinen, MiinaMiina Supinen, geboren 1976, lebt in Helsinki. Die studierte Journalistin schreibt u. a. Kolumnen für die finnische Trendzeitschrift Image. 2014 erschien ihr Roman Drei ist keiner zu viel (st 4551).
Moster, StefanStefan Moster, geboren 1964 in Mainz, ist Schriftsteller und Übersetzer für finnische Literatur. Stefan Moster lebt in der finnischen Stadt Espoo.

»Ich habe lange kein so witziges Buch mehr gelesen.« Parnasso 20150609
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