Düsterbusch City Lights

Roman

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medienprofile-Rezension

Stimmungsvolles vom Stillstand im letzten DDR-Jahrzehnt.
Anton ist ein unangepasster Jugendlicher aus einer langweiligen Kleinstadt im DDR-Bezirk Cottbus. Er will weder in der Parteijugend sein, noch interessiert ihn die vom Staat gegängelte Beatmusikszene. Es ist die Zeit um 1980; David Bowie, Punk und New Wave sind die musikalischen Fixpunkte, die Anton faszinieren. Er imaginiert sich sein Kaff als glitzernde Großstadt, in der Musikstars aus aller Welt auftreten. Um das zu erreichen, gestaltet er, zumeist ohne offizielle Genehmigung, das Kulturprogramm des Dorfgemeinschaftshauses. Düsterbusch wird an wenigen Abenden tatsächlich zum Pilgerort für musikbegeisterte DDR-Jugendliche, was zu zahlreichen Verwicklungen führt. Der Roman erzählt sehr unterhaltsam, leicht und bisweilen schnoddrig die Story vom Erwachsenwerden eines jungen Mannes, der das verordnete Staats- und Gesellschaftsbild ablehnt. Für ihn ergibt sich daraus jedoch keine Flucht- oder Ausreiseabsicht. Anton mag sein Düsterbusch, er ist einigermaßen glücklich dort, manchmal auch nur zu träge, um sein Leben umkrempeln zu wollen. Er hat Freunde und Mitstreiter, Gegner und Neider, wünscht sich eine feste Freundin, und als er eine hat, wird ihm die Verantwortung schnell zu lästig. - Im Vergleich zu anderen Geschichts- und Wenderomanen erfährt man bei Alexander Kühne viel von der Stimmung und dem Stillstand des letzten DDR-Jahrzehnts in der südbrandenburgischen Provinz. Die Betriebe sind marode, die meisten Bewohner glauben nicht mehr an die Losungen des Staates. Gleichzeitig sind da Menschen wie Anton, die sich trotz immenser Hürden Aberwitziges vornehmen. - Für alle Bestände!

»David Bowie spielt hier nicht, Anton.« - »Doch, irgendwann schon.«

Düsterbusch ist kein Ort für Helden. Nicht Preußen, nicht Sachsen, ein Kaff am Rande des Spreewalds. Anton wohnt hinter dem Mähdrescherfriedhof und träumt vom großen Leben. Bis er eine glänzende Idee hat: Sein Dorf soll Metropole werden, mit U-Bahn-Anschluss und Leuchtreklamen. Mit einer Handvoll Freunden macht er sich daran, mitten in der DDR einen Szene-Club nach Londoner Vorbild aufzuziehen. Alexander Kühne erzählt die Geschichte von einem, der bleibt und kämpft - aber nicht politisch, sondern mit den Waffen der Popkultur. Er erzählt von den großen Träumen im Kleinen und vom Scheitern einer Utopie.

Alexander Kühne, geboren 1964 in Meißen, wuchs in Lugau, heute Brandenburg, auf. Nach der Lehre in einer Schraubenfabrik arbeitete er auf einem Kohleplatz, bei der Staatlichen Versicherung und verkaufte Modelleisenbahnen. Gleichzeitig organisierte er mit Freunden in seinem Heimatdorf Konzerte mit Bands der DDR-Punk- und New-Wave-Szene. 1990 zog er nach Berlin und machte eine Ausbildung zum Fernsehjournalisten. Er arbeitete als Redakteur für verschiedene TV-Magazine und schrieb Drehbücher. Sein Debütroman »Düsterbusch City Lights« wurde von arte/MDR unter dem Titel »Lugau City Lights« als Dokumentation verfilmt. Eine Bühnenfassung wurde am Theater Magdeburg aufgeführt.

»Es ist ein Buch, das viel Wahres und Differtenziertes über die DDR zu berichten weiß, ohne auch nur einen Moment lang in schmierige Ostalgie zu verfallen.« Michael Feldmann, MDR 1
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