Trilogie

Schlaflos / Olavs Träume / Abendmattigkeit , Nobelpreis für Literatur 2023. Enthält: Schlaflos / Olavs Träume / Abendmattigkeit

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medienprofile-Rezension

Archaische Liebesgeschichte zwischen Leben und Tod.
Die erste Erzählung, "Schlaflos", beginnt mit einer fast aussichtslosen Herbergssuche, die an die der Weihnachtsgeschichte denken lässt. Asle und Alida, beide 17 Jahre alt und Alida hochschwanger, irren durch die Straßen Bjorgvins und suchen eine Bleibe. In kreisenden Bewegungen wird erzählt, wie sie ihren Heimatort Dylgja verlassen mussten, sich in einem Boot davonstahlen, sich fortan Olav und Asta nennen, in einem Bauernhaus leben und sich offenbar durchs Leben stehlen. - Ihre Dialoge sind in parataktischen Kurzsätzen gehalten und erzeugen eine schwebende Melancholie. Sie wechseln sich ab mit monologisierenden Endlossätzen, ohne Punkt aneinandergereihten Aufzählungen, "und dann E und dann E". Das gibt dem Text eine Atemlosigkeit und ungewöhnliche Eindringlichkeit. Die Zeichensetzung folgt dabei der musikalisch-rhythmischen Poesie des Norwegers Jan Fosse (Jh. 1959), der als Roman- und Theaterschriftsteller mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet wurde. - Die drei Erzählungen mythischer Anmutung, archaisch und sprachgewaltig, sind eine Bereicherung für anspruchsvolle Leser/innen in jeder Bücherei. (Übers.: Hinrich Schmidt-Henkel)


Eine Liebesgeschichte, die alle Zeiten überspannt. Zwei Menschen auf der Suche nach ihrem Platz in der Welt.

Zwei junge Leute, Alida und Asle, irren durch einen norwegischen Küstenort. Es ist Spätherbst, es ist kalt, und Alida ist hochschwanger. Bei sich haben sie nichts als die zwei Bündel, die Asle geschnürt hat, und den Kasten mit der Geige, einem Erbstück seines Vaters. Aber niemand will den beiden eine Herberge geben. Irgendwann lässt sich Asle nicht mehr abweisen und dringt mit Alida gewaltsam bei einer alten Frau ins Haus.

Nicht lang darauf sind Asle und Alida, um Spuren zu verwischen, zu Olav und Asta geworden und verstecken sich mit ihrem kleinen Sohn in einem leer stehenden Bauernhaus. Doch als Olav in den Ort will, um Ringe zu kaufen, erkennt ihn ein kleiner alter Mann und bezichtigt ihn des Mordes. Olav versucht, ihn abzuschütteln. Da es bereits dämmert und er es vor Einbruch der Dunkelheit nicht mehr nach Hause schaffen würde, übernachtet er in einem
Fremdenzimmer. Dort aber schnürt sich die Schlinge zu.

Das ergreifende, suggestiv-melodiöse Triptychon einer verletzlichen Liebe ist von schlichter Schönheit und eine Parabel über die Bedingungen der menschlichen Existenz.

Jon Fosse, 1959 in der norwegischen Küstenstadt Haugesund geboren und am Hardangerfjord aufgewachsen, gilt als einer der bedeutendsten europäischen Schriftsteller unserer Zeit. 2023 wurde er mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet. Internationale Bekanntheit erlangte Fosse zunächst als Dramatiker. Seine mehr als dreißig Theaterstücke werden weltweit aufgeführt und brachten ihm zahlreiche Preise ein. In deutscher Übersetzung erschienen zunächst die Romane "Melancholie", "Morgen und Abend" und "Das ist Alise". Für sein Prosawerk "Trilogie" bekam er 2015 den Literaturpreis des Nordischen Rates verliehen, den renommiertesten Literaturpreis Skandinaviens. Mit "Der andere Name", dem ersten Band seines Romanprojekts "Heptalogie", war er 2020 für den International Booker Prize nominiert, mit dem letzten Band "Ein neuer Name" stand er 2022 auf der Shortlist und wurde mit den wichtigsten norwegischen Literaturpreisen Brageprisen und Kritikerprisen ausgezeichnet. Seit 2011 genießt e
r lebenslanges Wohnrecht in der "Grotte", einer Ehrenwohnung des norwegischen Königs am Osloer Schlosspark, und lebt mitunter auch in Hainburg an der Donau/Österreich oder in Frekhaug/Norwegen. Seit 2022 ist er Mitglied der Akademie der Künste in Berlin.

Jon Fosse nimmt dem hektischen Weltgebaren seine Aufgeregtheit, indem er die großen Themen in seiner Prosa aufruft: Geburt, Liebe und Tod. Die Prosa des großen Minimalisten in der europäischen Literatur ist schnörkellos. Deutschlandradio Kultur
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