Der Russland-Reflex

Einsichten in eine Beziehungskrise

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medienprofile-Rezension

Notizen gegen althergebrachte Erklärungsmuster im deutsch-russischen Verhältnis.
Reflexhafte, oft von Vorurteilen geprägte Statements, verursacht durch die Krimkrise, beherrschen gegenwärtig auf beiden Seiten die Aussagen über Deutschland und Russland. Den tiefer liegenden Ursachen für diesen unzeitgemäßen Rückfall versuchen die russische Historikerin und Bürgerrechtlerin und der geschichtlich versierte deutsche Osteuropaexperte in einem Gespräch auf den Grund zu gehen. In ihre Überlegungen beziehen sie persönliche Erfahrungen und Prägungen, die Kriegserinnerungen der Eltern sowie aktuelle Ereignisse mit ein, die sich zu interessanten Einblicken summieren. - Ein lesenswertes Büchlein, in dem die Autoren die Hoffnung auf eine Wandlung der politischen Kultur in Russland noch nicht aufgegeben haben.

Zwei Freunde und Weggefährten im Gespräch: Die russische Historikerin und Bürgerrechtlerin Irina Scherbakowa und der renommierte deutsche Osteuropa-Historiker Karl Schlögel diskutieren über ihre Heimatländer, deren Beziehung in einer tiefen Krise steckt. Ausgang ungewiss.Schockiert schauen sie auf die erneute Instrumentalisierung von Geschichte und die Rückkehr rhetorischer Stilmittel aus sowjetischen Zeiten. Persönlich und selbstkritisch berichtensie von ihren Lebens- und Arbeitserfahrungen zwischen Kaltem Krieg, Glasnost und der Putin-Zeit, sprechen kenntnisreich und engagiert über aktuelle politische Tendenzen und den Ukraine-Konflikt.Dabei bekennen sie sich leidenschaftlich zum Geist der Aufklärung, der Pflicht zum Selberdenken und fordern vehement das Recht des freien Wortes - in beiden Ländern.

Irina Scherbakowa arbeitet für die Menschenrechtsorganisation MEMORIAL. Sie koordiniert u. a. den russischen Geschichtswettbewerb für Jugendliche. Die promovierte Germanistin, Übersetzerin und Historikerin lehrte Oral History an der Staatlichen Universität für Humane Wissenschaften in Moskau und hatte Gastprofessuren an den Universitäten von Salzburg, Bremen und Jena inne. Ihre Forschungsschwerpunkte umfassen die Geschichte des GULAG sowie die Erinnerungs- und Geschichtspolitik in Russland. Irina Scherbakowa wurde mit dem Bundesverdienstkreuz und dem Carl-von-Ossietzky-Preis ausgezeichnet.Karl Schlögel ist einer der bekanntesten Osteuropa-Historiker Deutschlands und Autor zahlreicher Standardwerke über Russland wie 'Moskau lesen' (1984 /2011) und 'Petersburg. Das Laboratorium der Moderne' (1988/2002). Von 1990 bis 2013 hatte er einen Lehrstuhl für Osteuropäische Geschichte inne, zunächst an der Universität Konstanz, ab 1994 an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt /Oder. Fü
r seine Arbeit wurde Karl Schlögel u. a. mit dem Bundesverdienstkreuz, dem Leipziger Buchpreis und dem Franz-Werfel-Menschenrechtspreis gewürdigt.
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