Macht

Roman

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medienprofile-Rezension

Ein gruseliges Zukunftsbild einer ökomilitanten, sektiererischen Gesundheitsdiktatur.
Wenig ist dran an diesem Roman, der ein gruseliges Zukunftsbild einer ökomilitanten, sektiererischen Gesundheitsdiktatur entwirft. Dürftig ist die Rahmenhandlung: ein Hamburger Klassentreffen im Jahr 2031, der Erzähler ein unerträglicher Lackaffe, der seine Frau, eine ehemalige Ministerin, in einem Keller foltert und seine Mitwelt mit frauen- und technikfeindlichen Sprüchen nervt. Für eine Satire fehlt dem Buch der Biss, als Utopie ist es zu simpel und vorurteilsbelastet (die Menschen haben Ego-Smarts, schlucken verjüngende und krebserzeugende "Ephebos", der Klimawandel beschert stahlblaue Dauerhitze). Die Handlung zerfasert in Wiederholungsfäden (auch die Geliebte des Erzählers landet im Folterkeller), wird künstlich durch Gegenmacht- und Rachephantasien befeuert (die Ehefrau kommt frei), und am Ende weiß man nicht so recht, worauf das Ganze hinauslaufen soll; vielleicht, folgt man dem Kritiker Georg Diez, auf den "antiaufklärerischen Untergangsschauer eines Juste Milieus, das sich in der eigenen Aufwallung gefällt." Keine gute Lektüre, abgeraten!

Noch nie war Liebe so finster und Weltuntergang so unterhaltsam.

Frauen haben die Regierung an sich gerissen, Pillen geben ewige Jugend, religiöse Endzeitsekten schießen wie Pilze aus dem Boden und ein genervter Mann kettet seine Frau kurzerhand im Keller an ...

Wir schreiben das Jahr 2031: Staatsfeminismus, Hitzewellen, Wirbelstürme, Endzeitstimmung und ein 50-jähriges Klassentreffen in der Hamburger Vorortkneipe 'Ehrlich'. Dank der Verjüngungspille Ephebo, der auch Sebastian Bürger sein gutes Aussehen verdankt, sehen die Schulkameraden im besten Rentenalter alle wieder aus wie Zwanzig- bis Dreißigjährige, und als Sebastian seine heimliche Jugendliebe Elli trifft, ist es um ihn geschehen. Wen interessiert es da noch, dass die Krebsrate von Ephebo bei 60% innerhalb der nächsten zehn Jahre liegt?

Alles könnte so schön sein, wäre da nicht Sebastians Frau, die ehemalige Ministerin für Umwelt, Naturschutz, Kraftwerkstilllegung und Atommüllentsorgung, die er seit z
wei Jahren in seinem Keller gefangen hält. Dort muss sie ihm seine Lieblingskekse backen und auch sonst in jeder Hinsicht zu Diensten sein. Seiner neuen Liebe steht sie jetzt allerdings im Weg. Bei dem Versuch, sich seine Frau vom Hals zu schaffen, löst Sebastian eine Katastrophe nach der anderen aus...

Duve, KarenKaren Duve, 1961 in Hamburg geboren, lebt in der Märkischen Schweiz. Sie wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Ihre Romane Regenroman (1999), Dies ist kein Liebeslied (2002), Die entführte Prinzessin (2005) und Taxi (2008) waren Bestseller und sind in 14 Sprachen übersetzt. 2011 erschien ihr Selbstversuch Anständig essen, 2014 ihre Streitschrift Warum die Sache schiefgeht. Die Verfilmung ihres Romans Taxi kam 2015 in die Kinos. 2016 sorgte sie mit ihrem Roman Macht für Aufruhr und wurde mit dem Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor (2017) ausgezeichnet. Für ihren Roman Fräulein Nettes kurzer Sommer (2018) wurde Karen Duve mit dem Carl-Amery-Preis, dem Düsseldorfer Literaturpreis und dem Solothurner Literaturpreis ausgezeichnet.

Ein Roman wie ein Schlag ins Gesicht. Karen Duve provoziert und unterhält so herrlich böse, dass man beim Lesen seine Aggressionen ausleben kann. Bild
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