Karl und Mo sind besondere Zwillingsbrüder. Mo ist drei Minuten älter und hat seit seiner Geburt eine geistige Behinderung. Vor einem Jahr ist die Familie in ein eigenes Haus in einem kleinen Dorf gezogen. Der Vater ist meistens beruflich im Ausland unterwegs. Die Mutter arbeitet als Krankenschwester vier Tage in der Woche. Da die Betreuung für Mo nach der Schule nicht geregelt ist, muss Karl sich an diesen vier Tagen um Mo kümmern. Karl liebt seinen Bruder über alles, wünscht sich oft sogar so sorglos und ungehemmt wie Mo zu sein. Aber die Verantwortung wird Karl zu viel und er möchte von seinen Eltern mehr wahrgenommen werden, seine Bedürfnisse nicht immer zurück stellen müssen. Karl als Ich-Erzähler lässt die Leser*innen an den vielen widersprüchlichen Gefühlen wie Trauer, Wut, Verzweiflung aber auch an Glück, Leichtigkeit und Fröhlichkeit teilhaben.
Ein rundum gelungener Roman für Kinder und Jugendliche, mit Zeichnungen von Philip Waechter, die die Atmosphäre des Buches wunderbar einfangen.
Berührendes Kinderbuch über zwei ungleiche Brüder. Ab 11 Jahren.
Mo ist Mo. Unberechenbar und unaufhaltsam. Er macht, was er will, und sagt, was ihm in den Kopf kommt. Mit ihm kann man Verrücktes erleben. Und manchmal wäre Karl gern so wie er, so sorglos, so ungehemmt. Oft aber nervt es ihn auch, sich um seinen Bruder kümmern zu müssen, der eine geistige Behinderung hat. Ständig ist er für ihn verantwortlich, gefühlte sieben Tage die Woche. Am liebsten möchte Karl sich freimachen von allem, einfach mit dem Rad durch die Gegend fahren. Oder Nida treffen, die er immer interessanter findet. Um sie zu sehen, lässt er Mo für ein paar Stunden allein. Als er nach Hause zurückkehrt, ist sein Bruder verschwunden ...
Oliver Scherz zählt zu den erfolgreichsten deutschen Kinderbuchautoren. Nach dem Schauspielstudium und Theater- und Fernsehengagements machte er sich als Autor selbstständig. Seine Bücher wurden mehrfach ausgezeichnet und in viele Sprachen übersetzt. Er lebt mit seiner Familie in Freiburg.
Philip Waechter, geboren 1968 in Frankfurt am Main, studierte Kommunikationsdesign mit dem Schwerpunkt Illustration an der Fachhochschule Mainz und lebt heute als freier Grafiker und Illustrator in Frankfurt am Main. 1999 gründete er mit anderen Illustratorinnen und Illustratoren die Ateliergemeinschaft LABOR.
"Zunächst einmal ist 'Sieben Tage Mo' an sich schon eine sehr gute Geschichte. Oliver Scherz erzählt darin von den Zwillingsbrüdern Karl und Moritz, kurz Mo, und er tut dies sehr zugewandt, vielschichtig und klischeefrei [...]. 'Sieben Tage Mo' kommt ganz ohne Superfieslinge in der Schule oder sonstige Ekelpakete aus, ohne dysfunktionale Familienverhältnisse, ohne unwahrscheinliche Katastrophenfälle. Die Geschichte zeigt einen sehr besonderen, potenziell stets abenteuerlichen Alltag eines Jugendlichen und wie er ihn zu meistern versucht. Man kann mit Karl verzweifeln, sich mit ihm ärgern - und oft mit ihm lachen. Auch wegen Mo." Stefan Fischer Süddeutsche Zeitung 20240405