Ein starkes Plädoyer für einen achtsamen Umgang mit der Insektenwelt und für den Schutz der noch bestehenden Rückzugszonen.
Alle Bienen - Wildbienen, Honigbienen und Hummeln - sind enorm wichtig für die Bestäubung sehr vieler Pflanzen, damit sie Frucht tragen und sich vermehren. Das große Heer der Wildbienen schrumpft allerdings seit Jahren dramatisch, da sie immer weniger adäquaten Lebensraum finden. Dave Goulson begeistert sich seit seiner Kindheit für Krabbelndes aller Art, besonders aber für die große Familie der Bienen und Hummeln (Sein Buch "Und sie fliegt doch" (BP/mp 14/922) über die Hummel ist einfach großartig!). Auf der Suche nach seltenen Arten und ihren Lebensmustern reist er in entlegene Gebiete in Großbritannien, Polen, Argentinien und Ecuador (der Originaltitel "Bee Quest" - Bienenschatzsuche - bringt es auf den Punkt) und kann herzerfrischend und unterhaltsam davon erzählen. Dabei erfährt man nicht nur Details aus der Hummelforschung, man lernt auch viel über die Zusammenhänge und Verflechtungen in der Natur und über die schwierigen Versuche, Lebensräume mit seltenen Arten zu retten. Goulsons Naturbegeisterung ist wahrlich ansteckend. Dabei wachsen dem Leser nicht nur seltene Bienen und Hummeln ans Herz, sondern auch etwa der Kammmolch und seine "sechsbeinigen Kumpane" und Wesen mit so wundersamen Namen wie der "Veilchenblaue Wurzelhalsschnellkäfer". Und die Erkenntnis wächst, dass wir wieder mehr Wertschätzung für die wilde Flora und Fauna entwickeln müssen, die direkt vor unserer Nase existiert, mitten in unseren Großstädten, an den unwahrscheinlichsten Orten, und dass wir diese letzten Refugien schützen müssen. Ein großartiges, wichtiges Buch! Ulrike Braeckevelt(medienprofile-Rezension; ausgezeichnet vom Borromäusvereien e.V. als Sachbuch des Monats Juni 2017)