Winter im Sommer - Frühling im Herbst

Erinnerungen. Ausgezeichnet mit dem Geschwister-Scholl-Preis 2010 und dem Ludwig-Börne-Preis 2011

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medienprofile-Rezension

Autobiografie des ersten Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen.
Die Beschreibung des eigenen Lebens im Rückblick auf sieben Lebensjahrzehnte ist nüchtern gehalten, doch mit spürbarem Engagement für die Grundrechte der Menschen. Der Titel hält bildlich Gaucks Lebensweg von Unterdrückung zur Freiheit fest. Die glückliche Kindheit in Vorpommern an der Ostsee, das Erleben des Einmarsches der Roten Armee, die Verschleppung des Vaters nach Sibirien prägen ihn und seine Familie. Kein Wunder, dass er in der Schule gegen Bevormundung und politisch motivierte Ungerechtigkeit protestiert. Weniger aus Berufung, mehr wegen des gewissen Freiraums entschließt er sich, Theologie zu studieren. Als Pastor lässt er sich nicht "gleichschalten" und ist seiner Gemeinde eine echte Stütze. Aus seinem Lebensbericht erwächst ein plastisches Bild der Unfreiheit und Überwachung, das die DDR geprägt hat. Als Westdeutscher versteht man die Vorgänge vor und nach der Wende besser, wenn man diesen zeitgenössischen Lebensrückblick mit einigen Fotos gelesen hat.

Der politische und sehr persönliche Rückblick eines friedlichen Revolutionärs

Eine Schlüsselfigur der jüngsten deutschen Geschichte erinnert sich: Joachim Gauck, engagierter Systemgegner in der friedlichen Revolution der DDR und herausragender Protagonist im Prozess der Wiedervereinigung als erster Bundesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen.

Joachim Gauck verlebte seine Kindheit in einem Dorf an der Ostseeküste. Später studierte er Theologie in Rostock und fand seinen Weg in die Kirche in Mecklenburg. Distanz zum DDR-System prägte seine Tätigkeit von Anfang an. Wie selbstverständlich wurde er Teil einer kritischen Bewegung und schließlich zu einer Symbolfigur im Umbruch von 1989. Nach dem Mauerfall übernahm Gauck politische Verantwortung, er wurde Abgeordneter im ersten freien Parlament der DDR und erster Bundesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen. Der Kampf gegen das Vergessen und Verdrängen blieb als Redner und Kommentator sein großes Thema, auch als er nach zehn
Jahren aus dem Amt ausschied.

Zu seinem 70. Geburtstag hat Joachim Gauck seine Erinnerungen aufgeschrieben. Ihm ist ein gleichermaßen politisches wie emotional berührendes Buch gelungen, in dem er in klaren Bildern die traumatisierende Erfahrung der Unfreiheit und das beglückende Erlebnis der Freiheit nachzeichnet und den schwierigen Übergang von erzwungener Ohnmacht zu einem selbstbestimmten Leben beschreibt.

Joachim Gauck, geboren 1940 in Rostock, arbeitete dort bis 1989 als Pastor. Er war Mitinitiator des kirchlichen und öffentlichen Widerstandes gegen die SED-Diktatur, politisch aktiv als Sprecher des Neuen Forums in seiner Heimatstadt und sodann als Abgeordneter der ersten freien Volkskammer. Von 1990 bis 2000 war er Bundesbeauftragter für die Stasiunterlagen, von 2012 bis 2017 elfter Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland. Er erhielt zahlreiche Ehrungen und Auszeichnungen, u.a. den Hannah-Arendt-Preis, den Geschwister-Scholl-Preis, den Europäischen Menschenrechtspreis und den Ludwig-Börne-Preis. Seine Autobiographie »Winter im Sommer - Frühling im Herbst« erschien zuerst 2009 im Siedler Verlag. Zuletzt veröffentlichte er gemeinsam mit Helga Hirsch den Bestseller »Erschütterungen. Was unsere Demokratie von außen und innen bedroht« (Siedler, 2023).

»Nicht nur gut geschrieben, sondern auch von eindringlicher Reflexionskraft.« Neue Zürcher Zeitung, 03.06.10
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