Sittenlehre

Roman

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Buenos Aires, Anfang 1982: Dicke Mauern umgeben das streng traditionelle Elitegymnasium Colegio Nacional, in dem die junge María Teresa ihre Stelle als Aufseherin angetreten hat. Außerhalb der Mauern herrschen die Militärs, der Falkland-Krieg ist in vollem Gange. Drinnen soll María Teresa die strikte Einhaltung der Disziplin überwachen. Sie ist nur ein kleines Glied in der Kette, aber sie will es gut, ja peinlich genau machen. Schließlich ist Ordnung der sicherste Halt in einem Leben, in dem die Mutter in der Küche Kriegsnachrichten hört und der Bruder verstörend rätselhafte Postkarten aus der Etappe schickt. Eines Tages geht sie in ihrem Überwachungseifer so weit, daß sie sich in der Jungentoilette einschließt, um einen Schüler in flagranti zu ertappen, den sie im Verdacht hat, heimlich zu rauchen. Mit ebendiesem Schritt gelangt ihre Moral in eine eigentümliche, beunruhigende Schieflage.Darf die Darstellung des Schrecklichen ins Komische kippen? Soll man sich in eine Mitläuferin
einfühlen? Martín Kohan ist ein blitzwacher Beobachter und ein kompositorischer Meister des Nebeneinanders von Banalem, Bösem und Groteskem.

Kohan, MartínMartín Kohan wurde 1967 in Buenos Aires geboren und lebt dort bis heute. Er hat fünf Romane, zwei Bände mit Erzählungen und zwei große Essays (einen über Eva Perón und einen über Walter Benjamin) veröffentlicht. Mehrmals im Monat fliegt er von Buenos Aires in den Süden, wo er an der Universität von Patagonien - ebenso wie in der Hauptstadt - literarische Theorie lehrt. Sein Roman Dos veces junio wird ebenfalls im Suhrkamp Verlag erscheinen.
Kultzen, PeterPeter Kultzen, geboren 1962 in Hamburg, studierte Romanistik und Germanistik in München, Salamanca, Madrid und Berlin. Anschließend arbeitete er als Lektor und begann seine Übersetzertätigkeit. Er übersetzt Texte aus dem Portugiesischen, Spanischen und Englischen. Peter Kultzen lebt in Berlin.

»Sittenlehre ist ein Roman von strenger Geradlinigkeit, ein makelloses Stück Prosa, in Figurenführung, Aufbau, auch im Stil. Kohan wagt sprachlich einen Balanceakt, zwischen Ironie und Horror bewegt er sich, ... bahnt uns den Weg ins Ungeheuerliche, ins Innere des System.« Uwe Stolzmann Neue Zürcher Zeitung 20101120
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Roman
SUHRKAMP , 2009
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