Schreibtischtäter

Begriff - Geschichte - Typologie

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Die erste kultur- und geschichtswissenschaftliche Vermessung einer problematischen (Rechts-)Figur des 20. und 21. Jahrhunderts.Der Begriff des »Schreibtischtäters« nahm seit der Verurteilung Adolf Eichmanns eine erstaunliche Karriere. Der Organisator des Holocaust bündelte geradezu idealtypisch arbeitsteilige Prozesse, bürokratische Vernichtung und geteilte Verantwortlichkeit. Die Autoren kreisen die Entstehung, die Wirkung und die Problematik dieser Kategorie erstmals systematisch ein. Dabei werden Perspektiven der Literatur-, Kultur- und Zeitgeschichte mit solchen der Sozial-, Politik- und Rechtswissenschaft verbunden.Der »Schreibtischtäter« erweist sich als eine charakteristische Figur der Moderne, der spezifische Medien zugeordnet sind. Als Anstifter oder Ausführender versteht er sich als »Rädchen« in einem »Getriebe«, das Juristen ebenso herausfordert wie Kultursoziologen, denn der Begriff besaß von Beginn an auch eine Tendenz zur Verharmlosung.Aus dem Inhalt:Kerstin Hofmann:
»Ich hatte nie davon gehört, dass man die Juden vernichten will.« Die Zentrale Stelle in Ludwigsburg und die Grenzen der StrafverfolgungVerena Mais: »Also bin ich eine Schreibtischtäterin«. Paradoxien des Schreibens und der Täterschaft bei Elfriede JelinekAnnette Weinke: Sichtbare und unsichtbare Gewalt. Der »Schreibtischtäter« in den gewaltkritischen Diskursen der Nachkriegszeit

Dirk Rose, geb. 1976, ist Universitätsprofessor für Neuere deutsche Literatur und Medien an der Universität Innsbruck.Veröffentlichungen u.a.: Die Kantate als Katalysator (Mithg., 2018); Schreibtischtäter (Mithg., 2018).
Dirk van Laak, geb. 1961, ist seit 2016 Professor für Deutsche und Europäische Geschichte des 19. bis 21. Jahrhunderts an der Universität Leipzig. Veröffentlichungen u.a.: Alles im Fluss. Die Lebensadern (2017); Europeans Globalizing. Mapping, Exploiting, Exchanging (Mithg., 2016).

»Der Band verschafft einen von Sachkunde geprägten Blick auf die Geschichte eines nur vermeintlich klaren Begriffs.« (Rudolf Walther, Süddeutsche Zeitung, 26.03.2018) »Die Beiträge sind allesamt von höchster Qualität und bieten wichtige Anregungen für künftige wissenschaftliche Diskussionen« (Peter Becker, H-Soz-Kult, 28.09.2018)
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