Post/koloniale Verstrickungen: Der Fall Renzo Martens und die Grenzen der Kunstwissenschaft

  • Noch nicht erschienen. Erscheint laut Verlag am 15.11.2024.
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Das 2012 vom Künstler Renzo Martens in der Demokratischen Republik Kongo gegründete Institute for Human Activities (IHA) ist höchst umstritten: Sehen die einen darin einen zynischen und selbstgerechten Kommentar des Künstlers zu den Mechanismen von kritischer Kunst auf dem Rücken der kongolesischen Mitstreiter:innen, loben die anderen dessen Anbindung an reale Lebenswelten als präzise Kritik an den Ökonomien des westlichen Kunstbetriebs. Kunstkritik und Kunstgeschichte kommen angesichts dieser ambivalenten und komplexen Konstellationen an ihre Grenzen, neigen zu thematischen Zuspitzungen oder einengende Kategorisierungen.



Die Publikation untersucht, wie diese werkimmanenten Widersprüche so in eine Analyse aufgenommen werden können, dass sie nicht in vereindeutigenden Positionierungen aufgelöst werden. »Post/koloniale Verstrickungen« entwirft dabei eine transdisziplinäre Methodologie, die Renzo Martens' IHA 'von der Kunst aus denkend' analysiert. Dabei wird das
Projekt nicht über eine theoretische Perspektive erschlossen, sondern das Kunstwerk zum Gegenüber erklärt, von dem aus die Fragen erst entwickelt werden.

Siri Peyer ist Kunstwissenschaftlerin. Sie arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Hochschule Luzern - Design Film Kunst. Dort hat sie u.a. an den beiden Forschungsprojekten »What can art do? Zur Relevanz von politisch engagierter Kunst seit 1960« (2015-2019) und »Flüchtiges Sammeln. Voraussetzungen und Möglichkeiten der Aufnahme von Performancekunst in Sammlungen« (2019-2023) mitgearbeitet. Ihre Forschungsschwerpunkte sind sozial und politisch engagierte Kunst, Performancekunst, künst¬le¬ri¬sche For¬schung und der Kunstbetrieb.
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