Pariser Nächte -

Russische Exillyrik aus Frankreich, 1920-1954. Zweisprachige Ausgabe. Übersetzt u. hrsg. von Adrian Wanner.

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Paris war von Mitte der zwanziger Jahre bis zum Zweiten Weltkrieg die Hauptstadt der russischsprachigen Diaspora. Damit löste es Berlin als Exilstation ab, wohin sich eine Welle von Intellektuellen und Künstlern vor Revolution und Bürgerkrieg geflüchtet hatte. »Russkij Montparnasse« trat an die Stelle des vitalen »Charlottengrad«. Einige der nach Frankreich verschlagenen Autoren erlangten Weltruhm - aber nur als Erzähler: Ivan Bunin wurde 1933 sogar der Nobelpreis verliehen die Romane von Vladimir Nabokov, Nina Berberova und jüngst Gaito Gasdanov wurden in Dutzende Sprachen übersetzt, die Hauptwerke von Il´ja Zdanevic (Iliazd) gehören zum Besten, was im 20. Jahrhundert geschrieben wurde. Im Schatten dieser Prosa fand in Paris auch die Lyrik zu einer Blüte, während sie in der Sowjetunion zunehmend ideologisch im Keim erstickt wurde, wenn nicht gar Dichter - wie Nikolaj Gumiljov - bereits früh umgebracht wurden. Am dichterischen Reichtum in Paris - teils unter ärmlichsten Lebensbed
ingungen - hatten Tradition wie Moderne Anteil. Symbolisten des »Silbernen Zeitalters« konkurrierten mit Vertretern der existentialistischen »Pariser Note« und russisch-französischen Avantgardisten. Diese zweisprachige Anthologie versammelt 100 Gedichte von zwanzig russischen Exillyrikern aus Paris. Darunter sind berühmte Namen wie Marina Cvetaeva, Vladimir Nabokov, der von ihm bewunderte Vladislav Chodasevic oder Vassily Kandinsky, neben den wenigstens etwas bekannten Boris Poplavskij oder Anatolij Stejger stehen Georgij Ivanov, Georgij Adamovic, Dovid Knut, Jurij Mandel'stam u. a. Bewegend die Gedichte der Nonne Mutter Maria, die gegen GULAG wie Judenverfolgung anschrieb und der Résistance angehörte, ehe sie 1945 im KZ Ravensbrück ermordet wurde.
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