Pampa Blues

Jugendroman. Ausgezeichnet mit dem Oldenburger Kinder- und Jugendbuchpreis 2012. Nominiert für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2013, Kategorie Jugendbuch

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medienprofile-Rezension

Ein Junge versöhnt sich mit seinem Leben.
Ben, fast 17, hasst sein Leben. Er wohnt in Wingroden (ein Anagramm von Nirgendwo!) am Rande der Zivilisation: ein Laden, eine Kneipe, eine Tankstelle mit Werkstatt, ein halbes Dutzend Männer, eine Frau. Er versorgt seinen dementen Opa, denn seine Mutter tingelt als Jazzsängerin durch Europa. Offiziell macht er eine Gärtnerlehre, aber viel lieber schraubt er an Motoren herum und will einen alten VW-Bus flott machen, um nach Afrika zu fahren. Afrika! Sein Sehnsuchtsort, weil dort sein Vater arbeitete und starb. Abends trifft sich das Dorf im "Schimmel", sie reden (oder auch nicht) und spielen manchmal Bingo. Große Aufregung herrscht, als zwei von ihnen nachts ein UFO gesehen haben wollen. Maslow, Besitzer der Tankstelle des Dorfes, weiht Ben in seine neueste Idee ein: Wingroden soll zum Wallfahrtsort für UFO-Gläubige werden. Doch Ben winkt ab, in seinen Augen wird das genauso wenig funktionieren wie Golfplatz oder Vergnügungspark. Doch da taucht Lena auf - ist sie tatsächlich die Reporterin, die Wingroden berühmt macht? Ben verliebt sich in Lena, bezweifelt aber stark deren Rolle. Am Ende gibt es für Wingroden tatsächlich einen neuen Anfang - aber ganz anders als gedacht! - Selten lässt sich eine Empfehlung so knapp formulieren: Unbedingt lesen!!! Hier nur einige wenige Gründe: Alle Figuren, vorneweg Ben, der Ich-Erzähler, werden warmherzig und humorvoll beschrieben. Das Leben am Rand (der Gesellschaft, der Zivilisation, der Welt, ...) wird so lakonisch und dabei glaubwürdig geschildert, dass man als Leser all' die Einsamkeit, verzweifelte Hoffnung und Resignation hautnah spürt. Dabei verlieren die Figuren nie ihre Würde. Die Story ist leicht schräg, aber durchaus realitätsnah. Vom kleinsten Detail bis zum großen Ganzen ist alles mit Bedacht gestaltet. - Nicht nur ein klassischer Coming-of-Age-Roman, sondern auch für Erwachsene empfehlenswert. Nochmals: Unbedingt lesen!



Stiftung Lesen-Rezension
Den Blues kann man schon kriegen, wenn man wie der 16-jährige Ben in einem gottverlassenen Nest namens Wingroden festsitzt. Mit einem in jeder Hinsicht betreuungsbedürftigen Großvater! Offiziell macht er bei dem eine Gärtnerlehre – und hat wenigstens schon gelernt, wie man gute Komposterde erzeugt und Blattläuse los wird. Was er leider nicht gelernt hat, ist wie die Welt da draußen funktioniert. Und wie sich ein nacktes Mädchen anfühlt! In dieser trübseligen Pampa sind die Dorfkneipe und der Lebensmittelladen, der gleichzeitig Poststelle und Friseursalon ist, echte Lichtblicke. Von den gewagten Plänen des Cowboystiefel-bewehrten Tankstellenbesitzers Maslow mal ganz abgesehen ... Wenn schon jugendlicher Trübsinn, dann bitte so! Die anarchische Coming-of-age-Story bietet Figuren zum Verlieben, Witz und Wahrheit. Unbedingt lesen! Ab ca. 14 Jahren.

Der 16-jährige Ben sitzt in dem verschlafenen Nest Wingroden fest, wo es nicht viel mehr gibt als eine Tankstelle, den Baggersee und die schöne Friseuse Anna. Als der Visionär Maslow Nachrichten von einem UFO verbreitet, um den Ort in eine Pilgerstätte zu verwandeln, taucht Lena mit ihrer Kamera auf. Maslows Plan scheint zu funktionieren. Doch dann treibt das UFO in den Nachbarort ab, Polizei und Presse kommen wegen eines Mordverdachts, Lena ist gar keine Journalistin - und Ben ist verliebt. In seinem ersten Jugendbuch beschwört Rolf Lappert irgendwo in der Pampa eine Schicksalsgemeinschaft aus schrägen Figuren. Mitten darin: der Held Ben, der die Probleme meistern muss, die das Erwachsenwerden und die erste Liebe mit sich bringen.

Rolf Lappert wurde 1958 in Zürich geboren und lebt in der Schweiz. Er absolvierte eine Ausbildung zum Grafiker, war später Mitbegründer eines Jazz-Clubs und arbeitete zwischen 1996 und 2004 als Drehbuchautor. Bei Hanser erschienen 2008 der mit dem Schweizer Buchpreis ausgezeichnete Roman Nach Hause schwimmen, 2010 der Roman Auf den Inseln des letzten Lichts, 2012 der Jugendroman Pampa Blues, 2015 der Roman über den Winter sowie 2020 sein neuer Roman Leben ist ein unregelmäßiges Verb.

"Die Coming-of-Age-Story eines Halbwaisen, der sich aus der Einöde in ein abenteuerliches Leben sehnt. ... Die anfängliche Trübsinnigkeit wird niemals vollständig überwunden, sie lässt jedoch Raum für Hoffnungen und Neuanfänge - so wie ein guter Blues sein sollte." Simon Broll, Spiegel Online, 13.02.12

"Lapperts Ben erzählt mit einer pointensicheren Lakonie und großer Zärtlichkeit. Ein mitreissender Roman mit Unterströmungen, einem reichen Geflecht an Motiven, die dem Text trotz wundersamem Happy End Abgründigkeit und Offenheit lassen." Christine Lötscher, Tages-Anzeiger, 13.02.12

"Rolf Lappert gelingt es, den lakonischen Realismus in eine leichte Schräglage zu bringen, nicht nur durch märchenhafte Zufälle, sondern auch durch den anrührenden Grossvater, die kauzigen Dorfbewohner und eine Liebesgeschichte, die Ben aus seiner inneren Lähmung erlöst. Am meisten jedoch durch eine Sprache, in der es Sätze gibt wie diese: Ihre Zunge berührt meine Lippen. Nicht lange. Ein p
aar Sekunden. Tausend Jahre. Viel zu kurz." Sieglinde Geisel, Neue Zürcher Zeitung, 07.03.12

"Ein wunderschöner Jugendroman. ... Der Blues, den die Pampa in dem Buch entwickelt, hat seine eigene Resonanz - ja, seinen eigenen Drive. Diese Provinz vibriert." Fritz Göttler, Süddeutsche Zeitung, 04.04.12

"Wiederholt wurden Lapperts Romane mit John Irvings Erzählstil verglichen. Auch hier bietet der Autor eine Fülle skurriler Episoden; ihm gelingt das Porträt eines Heranwachsenden zwischen Laisser-faire und Sehnsucht und eine Liebesgeschichte, die diesen ermutigt, seinen eigenen Weg zu gehen." Hans ten Doornkaat, Neue Zürcher Zeitung am Sonntag, 05.02.12

"Lesenswert." Björn Wirth, Frankfurter Rundschau, 13.03.12

"Dem Autor gelingt es, die Geschichte immer in der Schwebe zu halten, irgendwo zwischen Trauer, Galgenhumor, Melancholie und plötzlichen Hoffnungsschimmern." Hartmut el Kurdi, Die Zeit, 06.06.2012

"Ein Entwicklungsroman der besonderen Art." Hi
lde Elisabeth Menzel, Süddeutsche Zeitung, 14.12.12
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