Nümmamüllers und das Schwarzokaspale

Ein Lebensbild aus dem Bregenzerwald. Kommentierte Ausgabe

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Mit diesem Roman wurde der 26-jährige Franz Michael Felder als Literat bekannt. Der Bauer aus dem Bregenzerwald war ungewöhnlich belesen, so konnte er sich beim Schreiben an erfolgreichen Zeitgenossen orientieren: Den Blick von James Fenimore Cooper auf amerikanische Umbrüche fand er so faszinierend wie Bertold Auerbachs Dorfgeschichten aus demSchwarzwald.Die Familiengeschichte um die 'Nümmamüllers', die nach Verlust ihrer Mühle und einem sozialen Abstieg die Nicht-mehr-Müllers genannt werden, entwickelt die Lebensläufe von vier Geschwistern, die aus eigener Kraft wieder zu Ansehen und Wohlstand kommen wollen. Dabei helfen sie dem mittellosen Kaspar (Kaspale) weiter, dem Sohn eines aus Graubünden eingewanderten Bettlers. Alles endet zwar mit dem Happy End einer Doppelhochzeit...Aber Felder schrieb seinen Roman um Heimatliebe, dörfliches Brauchtum und Familiensinn als 'gebrochene Idylle'. Eine Tochter der Nümmamüllers wandert nach Konstanz aus, weil nur der städtische Markt ihre kü
nstlerischen Stickwaren aufnimmt. Und einer der Söhne, der sich als 'Fremdler' verdingen muss, kommt im fernen Elsass ums Leben. Schon mit seinem ersten Roman setzte Felder Positionslichter für einen notwendigen sozialen Wandel. Wirtschaftlicher Wagemut und Idealismus seiner Figuren werden als Wegweiser für regionalen Gemeinsinn sichtbar.

Franz Michael Felder (1839-1869) wuchs in Schoppernau auf. Nach dem frühen Tod seines Vaters bewirtschaftete er einen Kleinbauernhof. Als 27-jähriger gründete er eine landwirtschaftliche Genossenschaft. Vom Pfarrer verhetzt als 'Rot-Republikaner', organisierte er die Verteilung von Zeitungen zwischen den Dörfern und gründete eine Volksbücherei. Mit Gleichgesinnten versuchte er eine Reformpartei in Vorarlberg. Seinen größeren Ruhm erlebte Felder aber als Schriftsteller. Sein erster Roman 'Nümmamüllers und das Schwarzokaspale' wurde 1866 noch am Bodensee verlegt, die beiden nächsten ('Sonderlinge' und 'Reich und Arm') kamen kurz danach in Leipzig heraus. Der Autor wurde Ehrenmitglied des Leipziger Germanistenclubs, auch wegen seiner Beiträge für das Grimmsche Wörterbuch. In seinem letzten Lebensjahr schrieb Felder mit 'Aus meinem Leben' eine der unvergänglichen Autobiographien des 19. Jahrhunderts. Der noch nicht Dreißigjährige starb am 26. April 1869.
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