Meine Mitgefangenen

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medienprofile-Rezension

20 Einzelschicksale von Menschen, die der Willkür der russischen Strafverfolgungsbehörden ausgesetzt sind.
In der Zeit seiner Inhaftierung erschienen in einer regimekritischen Moskauer Zeitschrift Kolumnen des früheren russischen Oligarchen und Putingegners Chodorkowski über seine Bekanntschaften aus Gefängnissen und Straflagern. Die vorliegende Publikation bündelt diese Kurzporträts, die zeigen, dass in Russland nicht nur Verbrecher einsitzen, sondern praktisch jeder Mensch zum Opfer eines zutiefst korrupten Systems werden kann. Sicherheitskräfte und Strafverfolger üben sich in krimineller Geschäftemacherei auf Kosten der gewöhnlichen Menschen. Chodorkowski zitiert im Vorwort die russische Lebensweisheit: "Vor Armut und Gefängnis ist keiner gefeit". Der Anhang enthält eine Zeittafel zur Unternehmerkarriere Chodorkowskis sowie zu seinem Prozess 2004 und der daran anschließenden Haft bis 2013. - Der lesenswerte schmale Band führt eindrucksvoll den hohen Wert rechtsstaatlicher Verhältnisse vor Augen.

Innenansichten eines Unrechtssystems.

Der soeben aus der Lagerhaft entlassen Michail Chodorkowski schreibt bewegende Portraits seiner Mitgefangenen - und entlarvt das verrottete System der russischen Justiz.

Nach über zehn Jahren Inhaftierung kennt Michail Chodorkowski, einst reichster Mann Russlands, das korrupte System der russischen Justiz von innen. In Meine Mitgefangenen porträtiert er Mithäftlinge, die er in den Straf lagern Sibiriens und Kareliens kennenlernte. Erniedrigte und Beleidigte, von einem korrupten System Weggeworfene und Verratene. Menschen, die aufgaben, und solche, die trotz allem ihre Würde bewahrten.Da ist Nikolai, wegen Drogenbesitz verhaftet, aber durch einen inoffiziellen Deal genötigt, eine zweite Straftat auf sich zu nehmen. Doch sich dazu bekennen, einer alten Frau die Handtasche weggenommen zu haben, will er um keinen Preis: einer Oma das Letzte wegnehmen, das würde er nie tun. Nur durch einen Selbstmordversuch kann er sich dem Schuldbeke
nntnis entziehen. Da ist Arkadi, ein Spitzel, der Neuankömmlinge in der Haftanstalt aushorcht und dafür kleine Vorteile bekommt. Da ist Sergej, der Sonderstatus genießt, weil er mit der Gefängnisleitung kooperiert, da sind gekaufte Zeugen und solche, die sich im entscheidenden Moment doch zur Wahrheit bekennen.

Meine Mitgefangenen ist ein Buch über Menschen in extremen Situationen, über die Ruinen eines Systems, das Recht bringen sollte und ein Instrument der Macht geworden ist und ein Buch über Würde an einem Ort, an dem niemand sie vermutet.

Chodorkowski, MichailVor 14 Jahren forderte er Putin heraus, in der Folge lernte Michail Chodorkowski das System der russischen Gefängnisse und Straflager von innen kennen. 2005 wurde er nach einem mehr als umstrittenen Prozess zu neun Jahren Haft verurteilt. Nach Berufungen, Hungerstreik, Beschwerde beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte und einem zweiten Prozess stufte Amnesty International seinen Status als "gewaltloser politischer Gefangener" ein. Doch eine Waffe blieb ihm: das Wort. Im Dezember 2013 wurde Chodorkowski überraschend aus der Haft entlassen.
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