Lazarus, Latenz und die 'Larve der Erinnerung'

Krieg und Umbruch in der italienischen Literatur des Novecento

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In der italienischen Literatur des 20. Jahrhunderts wird die biblische Figur des Lazarus refunktionalisiert, um sich mit Krieg, Macht und Religion auseinanderzusetzen. Während antifaschistische Autoren anhand der Metapher vor Tyrannei warnen, dient sie profaschistischen Schriftstellern dazu, die Neuentstehung Italiens zu propagieren. Nach dem Zweiten Weltkrieg erscheint Lazarus häufig in Verbindung mit Gewalt, Tod und der Frage nach Schuld. Julia Moldovan leistet einen Beitrag zur Schärfung des Latenzbegriffs und verbindet Theorien aus der Kulturwissenschaft, Philosophie und Psychologie. Mittels einer profunden philologischen Analyse legt sie dar, dass Literatur dazu beitragen kann, traumatische Ereignisse zu reflektieren, die in der Gesellschaft verdrängt werden, aber latent fortbestehen.

Julia Moldovan (Dr. phil.) arbeitet am Theater Freiburg. Sie war Postdoc an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, wo sie auch promovierte. Ihr Magisterstudium der italienischen, rumänischen und neueren deutschen Literatur absolvierte sie in Freiburg, München, Bologna und Cluj-Napoca.
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