Lauchheim IV

Die Gräber aus der Siedlung Lauchheim 'Mittelhofen'

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200 Meter entfernt von dem über 1300 Bestattungen umfassenden, vom späten 5. bis ins späte 7. Jahrhundert belegten Reihengräberfeld Lauchheim Wasserfurche wurde von 1989 bis 2005 das 12 Hektar umfassende früh- und hochmittelalterliche Siedlungsareal von Mittelhofen ausgegraben. Am Ende der Merowingerzeit, in den Jahrzehnten um 700 n. Chr., hatte man dort auf den Grundstücken von sechs Gehöften in unmittelbarer Nachbarschaft der Gebäude kleine Separatfriedhöfe für deren Bewohner angelegt. An der unterschiedlich qualitätvollen und umfangreichen Ausstattung der Gräber lässt sich der Wohlstand und die Bedeutung der jeweiligen Gehöfte erkennen. In dem Katalogband werden diese 86 Gräber erstmals vollständig publiziert. Neben den Grabfunden, zu deren Highlights goldene Folienkreuze, Fibeln mit christlich zu interpretierenden Motiven, aus dem Mittelmeergebiet importiertes Bronzegeschirr und sogar ein komplettes Bett gehören, wurden dafür auch die zahlreichen organischen Auflagerungen an d
en Fundstücken, die Aufschlüsse über Kleidung und Begräbnisbräuche liefern, akribisch in Wort und Bild dokumentiert. Die Gräber von Mittelhofen vermitteln das Bild einer ländlichen Dorfgemeinschaft in einer Umbruchzeit: Christliche Bestattungssymbolik trifft auf Zeugnisse von Waffengewalt, die Repräsentation von gesellschaftlichen Rollen bekommt in dieser letzten Phase von beigabenführenden Gräbern außerhalb der Kirchhöfe neue Ausdrucksformen.
Der Band ergänzt die vierteilige Katalogreihe zum Gräberfeld Wasserfurche und komplettiert, zusammen mit der 2024 erscheinenden Monographie Lauchheim III zu den Siedlungsbefunden und -funden von Mittelhofen sowie einem ebenfalls in Vorbereitung befindlichen Band zur Anthropologie und Archäozoologie die in diesem Umfang einmalige Befund- und Fundvorlage.
Auch über die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Publikations- und Auswertungsprojekte hinaus, die jetzt ihren Abschluss finden, werden die Materialeditionen zu Lauchh
eim eine bedeutende und noch lange nicht ausgeschöpfte Ressource für die Frühmittelalterforschung darstellen.

Dr. Benjamin Höke hat in Bonn Vor- und Frühgeschichtliche Archäologie studiert und in München promoviert. Seit 2018 ist er Referent für frühmittelalterliche Archäologie im Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart mit einem Forschungsschwerpunkt auf Grabfunden der Merowingerzeit.
Anna Straeter ist Restauratorin im Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart. Sie hat an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart studiert.
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Katalog der Gräber 1-300. Band I: Text, Band II: Tafeln
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