Ich, der Sohn

  • Noch nicht erschienen. Erscheint laut Verlag im Juni 2024.
24,00 €
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Der Roman ist ein eindringlicher Dialog mit den Lesenden. Legende, Figuren, Motive ergeben dank der Fabulierkunst Calaciuras das Bild eines Zerrissenen, Suchenden in unruhigen Zeiten. Es ist die Geschichte eines Dreißigjährigen, weder Prediger noch Messias, der sich der harten Realität seines Landes Galiläa, von Dürren, Hunger heimgesucht, unter der gnadenlosen Herrschaft der Römer stellt. Josef, sein Vater, hat die Familie verlassen. So verlässt der Sohn die geliebte Mutter, will in Jerusalem nach ihm suchen. Um das Geheimnis seiner Geburt zu ergründen. Die Mutter schweigt. Nur der Vater kann das Wunder der Erinnerung bewirken. Er verliebt sich, wird bitter enttäuscht, heuert in einem Zirkus an. Quälende Selbstzweifel: Vater, warum hast du mich verlassen? Kann es sein, du bist gar nicht mein Vater? Eines Tages hört er Gaukler von seinem Leben erzählen: ein bis zur Unkenntlichkeit verzerrtes Märtyrerepos. Der Originaltitel Io sono Gesù könnte auch nahelegen: Ich bin jener Jesus, d
er Tag für Tag Fleisch wird, die Verfehlungen, Enttäuschungen, Ungläubigkeit eines jeden Menschen lebt.

Ich heiße Giosuè Calaciura, bin in Palermo geboren und übe wie mein Großvater und mein Vater den Beruf des Journalisten aus. Nach der Schließung der sizilianischen Tageszeitung L'ORA habe ich als Koch gearbeitet. Auf den historischen Märkten in Palermo, Ballarò, Vucciria, Capo, habe ich begriffen, wie notwendig es ist, dass ich nicht mehr und nicht mehr nur als Journalist, von den Randexistenzen, dem Zerfall, der Ausgrenzung berichte, sondern einer Menschheit auf der untersten Stufe, die kein Gehör findet, als Erzähler eine Stimme gebe. Mein erster Roman Malacarne wurde kürzlich, fünfundzwanzig Jahre nach seiner Erstveröffentlichung in Italien neu verlegt. Auch meine Wege führten der Arbeit wegen nach Rom. In Sgobbo (2002) habe ich weiterhin von "meinen Helden" erzählt: ein Heldenepos über die Migration mit den Augen einer Prostituierten. Mit AMREF, Afrikanische Ärztevereinigung, bin ich nach Uganda gegangen, wo La favola della figlia perduta entstand (2005); hier erzähle ich von
den Erfahrungen afrikanischer Frauen in den Slums von Kampala. Ein Jahr später habe ich den Roman Urbi et Orbi publiziert, der von den letzten Tagen des Papsttums von Johannes Paul II. handelt. In Rom spielen zahlreiche meiner Erzählungen, veröffentlicht in Anthologien, und der kurze Roman Il tram die Natale. Mein Essay Pantelleria, l'ultima isola handelt vom Land des Mythos und der Grenze zwischen Europa und Afrika. Mit Borgo Vecchio (2019) habe ich das Erzählen über meine innere Heimat, zwischen Realität und Märchen, fortgesetzt, wo die Kleinsten versuchen, einem Schicksal zu entkommen, das bereits festgeschrieben scheint. Ebenso wie in La penitenza (2016), hundert Jahre Geschichte des Globalen Südens von einem Gefängnis aus gesehen. In Ich, der Sohn habe ich das Leben, die Abenteuer, die Sehnsüchte eines jungen Manns an der Peripherie des Römischen Reichs erzählt - und seinem dringlichen Begehren, die Regeln der Welt zu verändern. Ebenso wie in meinem letzten Roman Una notte: g
emeint ist die erste Nacht von Weihnachten. Zu dem Stall, wo das Kind erwartet wird, das Gerechtigkeit verspricht, haben sich alle Ausgegrenzten auf den Weg gemacht, die auf einmal in die Weltgeschichte eingehen.
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