"Halb Worte sind's, halb Melodie"

Gespräche mit Vera Baur

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medienprofile-Rezension

Der Ausnahme-Bariton im Gespräch über Musik, Gesangskunst und Musikbetrieb.
Für das Programmheft eines Konzerts hat Christian Gerhaher im Herbst 2012 der Musikjournalistin Vera Baur ein längeres Interview gegeben, dem dann noch weitere Gespräche folgten. Diese wurden nun zusammengefasst, geordnet, überarbeitet und als Buch veröffentlicht. Man bekommt durch diese Gespräche bald den Eindruck, dass der etwas ungewöhnliche Weg des lyrischen Baritons zu einem der gefragtesten Opern- und (mehr noch) Liedsänger seines Stimmfachs für seine aktuelle Stellung als Ausnahmekünstler keineswegs zufällig war. Als Seiteneinsteiger, der zunächst ein Philosophiestudium begonnen, dann ein Medizinstudium abgeschlossen hat und nur als Gast an der Münchner Musikhochschule studierte, hat er jenseits der gängigen Bahnen mit seinem Klavierpartner Gerolt Huber äußerst individuelle Vorstellungen vom Singen und der musikalischen Interpretation entwickelt, an denen er gegen alle Widerstände festhielt und die ihm langfristig die Anerkennung sowohl beim Konzert- und Opernpublikum wie in der Fachwelt verschafften. In den Gesprächen erweist er sich als äußerst reflektierter Künstler, der mit Leidenschaft über seinen Lieblingskomponisten Robert Schumann spricht, über Liedinterpretation, aber auch über das Regietheater in der Oper, über Stimmphysiologie und den Beruf des Sängers, über den Musikbetrieb mit seinen Gesetzen und über die Zukunft der klassischen Musik in unserer Gesellschaft. Dass Gerhaher dabei einerseits sehr deutliche Worte und Urteile keineswegs scheut, andererseits aber oft sein Nichtwissen offen eingesteht, ist kein Widerspruch, erlaubt vielmehr eine Annäherung an sein eher von "Ahnung" geleitetes Musik- und Wirklichkeitsverständnis. - Ein in vielerlei Hinsicht sehr anregendes Buch, das man allen Freunden klassischer Musik nur ans Herz legen kann!

Die "OPERNWELT", das europaweit führende Fachmagazin für Musiktheater, wählte "Halb Worte sind's, halb Melodie" zu ihrem Buch des Jahres 2015. Der renommierte Kritikerpreis der OPERNWELT wurde von einer Jury der 50 bekanntesten Musikkritikerinnen und -kritiker in 15 Kategorien vergeben, darunter auch "Opernhaus des Jahres" und "beste Sängerin und Sänger".Christian Gerhaher ist ein Phänomen. Vom Publikum gefeiert, von Kritik und Fachwelt umjubelt und in seinem Rang als Liedsänger vielmals mit Dietrich Fischer-Dieskau verglichen, bleibt der Münchner Bariton ein Zweifler, einer, der sich selbst und seine Kunst fortwährend in Frage stellt. Vielleicht macht ihn dies zu jenem Ausnahmekünstler, der erst Philosophie studierte, um dann seinen Abschluss als Mediziner zu machen. Dessen warme, klare und hell timbrierte Stimme umso mehr verzaubert, als er Lieder, Opernrollen und Konzertpartien gedanklich stets tief durchdringt und auf Existenzielles befragt. In diesem Band, der gemeinsam mit d
er Musikwissenschaftlerin Vera Baur entstanden ist, reflektiert Christian Gerhaher erstmals in Buchform Themen und Erfahrungen, die ihn bewegen und die seine Laufbahn geprägt haben. Eine außergewöhnliche Lektüre, die einen nachdenklichen, aber auch humorvollen Menschen zeigt und die erahnen lässt, was Künstlersein bedeutet.
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