Frankreich gegen Frankreich

Die Schriftsteller zwischen Literatur und Ideologie

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Wolfang Matz' brillante Literaturgeschichte über ein zwischen Nation und Europa zerrissenes Land.Frankreich ist ein geteiltes Land. Hier die republikanische, laizistische, großstädtische Linke, entstanden aus den Ideen von 1789, die ganz Europa verändert haben, dort die nationale, katholische, häufig antisemitische Rechte, die Frankreich abschotten will gegen die internationale Moderne. Einmal glaubte man diese Spaltung überwunden: Im Ersten Weltkrieg verteidigten alle Parteien gemeinsam ihr Land. Doch Frankreich wurde zum besiegten Sieger, und zwischen den Kriegen machten die inneren Kämpfe die Republik wehrlos gegen die totalitären Ideologien und gegen den militärischen Feind. Die Niederlage 1940 schien diese Wehrlosigkeit zu besiegeln.Die dauernde Krise ließ die französischen Schriftsteller politisch werden wie nie zuvor. In großen Schlaglichtern ebenso wie mit hierzulande fast unbekannten Texten folgt Wolfgang Matz, der »brillante komparatistische Querläufer« (Süddeutsche Zeit
ung), den Intellektuellen zwischen der extremen Rechten und der radikalen Linken, zwischen einem bedingungslosen Pazifismus, der die Kollaboration mit dem Gegner in Kauf nimmt, und dem nationalen Widerstand: z. B. André Gide, Céline und Jean Giono, Simone Weil, Georges Bernanos und Drieu la Rochelle. In der zweiten Nachkriegszeit geht es noch einmal um die ideologische Deutungshoheit über die Vergangenheit und für die Zukunft: Was ist Frankreich, zerrissen zwischen der Nation und Europa? Dieser Grundkonflikt prägt Frankreich bis zum heutigen Tag, und er verleiht diesem Buch seine manchmal geradezu gespenstische Aktualität.

Wolfgang Matz, geb. 1955, lebte von 1987 bis 1995 in Poitiers (Frankreich), wo er am Institut für deutsche Sprache und Literatur lehrte und als Literaturübersetzer tätig war; von 1995 bis 2020 arbeitete er als Verlagslektor in München. Als Übersetzer französischer Prosa und Lyrik wurde er mit dem Paul Celan- und dem Petrarca-Preis ausgezeichnet.Veröffentlichungen u. a.: 1857. Flaubert, Baudelaire, Stifter: Die Entdeckung der modernen Literatur (2021); Frankreich gegen Frankreich. Die Schriftsteller zwischen Literatur und Ideologie (2017); Adalbert Stifter oder Diese fürchterliche Wendung der Dinge (2016); Die Kunst des Ehebruchs. Emma, Anna, Effi und ihre Männer (2014); Eine Kugel im Leibe. Walter Benjamin und Rudolf Borchardt: Judentum und deutsche Poesie (2011).

»Das Buch von Wolfgang Matz - das ist sein grosses Verdienst - arbeitet minuziös die bis heute nachwirkenden Spätfolgen ideologischer Verbohrtheit heraus.« (Ingeborg Waldinger, Neue Zürcher Zeitung, 24.09.2017) »Hier werden in hoher Dichte die ungeheuerlichen intellektuellen Manöver unfreier Geister beschrieben.« (Jürgen Kaube, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 07.10.2017) »Matz hat Mut, ist nüchtern, genau und glaubwürdig, das knappe Panorama ist glänzend formuliert.« (Gisela Trahms, Der Tagesspiegel, 08.11.2017) »Literarisch wie politisch nicht ohne Reiz ist die glänzend geschriebene Studie« (Nürnberger Zeitung, 13.10.2017) »Matz hat Mut, ist nüchtern, genau und glaubwürdig, das knappe Panorama ist glänzend formuliert.« (Gisela Trahms, Der Tagesspiegel, 08.11.2017) »umwerfend klug, oder: supergescheit« (Peter Natter, Osmose und Lektüre, November 2017) »Wer französische Verbohrtheiten ganz links verstehen möchte, sollte an diesem vorzüglichen Essay nicht vorbeigehen.« (Helmut
Mayer, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 29.11.2017) »Ein bestürzend aufklärerisches Buch über das Gift extremer Ideologien, vor allem ganz linker, die nicht nur den Charakter verderben.« (Regina Mönch, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 29.11.2017) »Eine kluge Studie über die französischen Intellektuellen« (Clemens Klünemann, Stuttgarter Zeitung, 27.07.2018)
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