Endlose Tage am Point Zero

Erzählungen

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Die Kurzgeschichten dieser Sammlung entstammen zwei Erzählbänden, die Stella Gaitano 2004 und 2015 auf Arabisch veröffentlichte, d. h. in den Jahren vor und nach der Unabhängigkeit des Südsudans vom Sudan 2011.In mehreren Geschichten findet daher die als schmerzlich empfundene Trennung der beiden Länder Eingang. Manche Geschichten, z. B. Abreise nach Kosti oder Die Rückkehr, thematisieren die Abschiebung der Südsudanesen aus dem Sudan, eine andere, Die Flucht vor dem Monatslohn, die enttäuschten Hoffnungen über die gewonnene Unabhängigkeit. Manchmal, wie in der Erzählung Der Geruch harter Arbeit, in der Stella Gaitano die Reaktionen einer bunt zusammengewürfelten Busgesellschaft auf die Nachricht vom Tod des südsudanesischen Rebellenführers John Garang schildert, benennt sie ein konkretes Ereignis. Doch die meisten Erzählungen schildern den Alltag in Städten, z. B. Mama, ich habe Angst!, oder auf dem Land, wie Der Fluch. Dadurch entsteht ein vielfältiges Mosaik an (süd-)sudanesisc
hen Lebenswirklichkeiten. Im Mittelpunkt stehen Menschen, die die Mühen des Daseins zu tragen haben, dabei jedoch nie ihre Würde verlieren.Die Geschichten verbindet ein mitfühlender Blick der Autorin auf ihre Protagonisten, denen sie in kraftvollen und poetischen Bildern ein Denkmal setzt. Dies gilt besonders für die preisgekrönte Erzählung Brüste, so groß wie Papayas und die Erzählung Landkarten unbekannter Welten, in der sich zwei elternlose Kinder, die aufeinander angewiesen sind, zwar streiten, aber letztlich in geschwisterlicher Fürsorge zugetan sind.

Stella Gaitano ist eine preisgekrönte Schriftstellerin und politische Aktivistin.Geboren und aufgewachsen ist sie in Khartum/Sudan, wo sie auch ein Pharmaziestudium absolvierte sowie anschließend Englisch und Arabisch studierte. Zu schreiben begann sie schon in ihrer Studienzeit, ebenso wurde sie bald in den Sudanesischen Schriftstellerverband aufgenommen.Als der Südsudan 2011 ein eigener Staat wurde, fand sie sich unvermittelt als Ausländerin in ihrer Heimat wieder. Denn als Kind von Eltern aus dem Süden Sudans galt sie nun als Südsudanesin und musste den Sudan im folgenden Jahr verlassen. Sie ließ sich in Juba, der Hauptstadt des Südsudans, nieder.Kurz darauf, im Jahr 2015, kehrte sie als Flüchtling nach Khartum zurück, nachdem sie die südsudanesische Regierung wegen Misswirtschaft, Korruption und deren Rolle im südsudanesischen Bürgerkrieg kritisiert hatte.Im Jahr 2022 erhielt sie ein Stipendium des PEN International Writers-in-Exile-Programms und zog nach Deutschland, wo sie s
eitdem lebt.
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