Die Seele des Menschen

Versuch einer Einführung in die philosophische Psychologie. Mit e. Einl. v. Peter Schulz u. Stefanie Haas

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Die empirische und experimentelle Psychologie zu Beginn des 20. Jahrhunderts hat nach Ansicht Simon Franks die Seele des Menschen aus dem Blick verloren, und auch die Versuche, die Seele aus der strengen Wissenschaft herauszuhalten und solche Fragen allein den Mystikern und Dichtern zu überlassen, konnten den jungen russischen Philosophen nicht überzeugen. So bemühte sich Frank in seiner Habilitationsschrift, die Grundlagen einer philosophischen Seelenlehre herauszuarbeiten. Das Buch ist 1917 in St. Petersburg erschienen und wurde nun - als zweiter Band der achtbändigen Werkausgabe - erstmals ins Deutsche übersetzt. Damit knüpft Frank an seine erkenntnistheoretische Untersuchung "Der Gegenstand des Wissens" an (Band 1 der Werkausgabe, bereits erschienen; Original 1915). Sein "Versuch" ist der ebenso vorsichtige wie entschiedene Gegenentwurf zu einer Psychologie, der das Interesse an der Seele des Menschen abhanden gekommen ist. Das Wesen der Menschenseele besteht für Frank in der
Einheit, die die Unendlichkeit und Fülle des absoluten Seins mit der Beschränkung und Veränderlichkeit des empirischen Seins verbindet. Behutsam analysiert er die Struktur des Seelenlebens, untersucht die Seele als formende Einheit und als Trägerin des Wissens und fragt nach dem Verhältnis von Körper und Seele - und zeigt damit, daß ein exaktes wissenschaftliches Wissen von der Seele und vom menschlichen Leben möglich und notwendig ist.

Frank, Simon L.Simon L. Frank (1877-1950) wurde nach dem Studium in Moskau und Berlin 1912 Dozent in St. Petersburg. 1922 aus der Sowjetunion ausgewiesen, lehrte er einige Jahre an der Berliner Universität und musste 1938 wegen seiner jüdischen Herkunft nach Frankreich emigrieren. Simon L. Frank ist tief in der westeuropäischen, insbesondere der deutschen Philosophie verwurzelt; starke Anregungen verdankt er der cusanischen Erkenntnislehre. 1909 sorgt er mit seiner Edition des Ersten Bandes der Logischen Untersuchungen Edmund Husserls für die Rezeption der Phänomenologie in Rußland. Er gilt als der bedeutendste russische Philosoph des 20. Jahrhunderts.
Ehlen, PeterPeter Ehlen SJ ist Professor em. der Hochschule für Philosophie, München. Jüngste Veröffentlichungen insbes. zu russischen Philosophen. Mitherausgeber der Werke S. L. Franks in deutscher Sprache.
Luks, LeonidLeonid Luks, geb. 1947 in Sverdlovsk/UdSSR, studierte Geschichte und "Russian Studies" an der Jerusalemer Universität. Ab 1969 folgte ein Studium der Osteuropäischen Geschichte, Neueren Geschichte und Slawischen Philologie an der Ludwig-Maximilians-Universität in München, das er mit der Promotion abschloss. 1981 Habilitation bei Prof. Dr. Thomas Nipperdey. Seit 1995 ist er Inhaber des Lehrstuhls für Mittel- und Osteuropäische Zeitgeschichte an der Katholischen Universität Eichstätt.
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