Die Rauhnacht

Geschichte und Mythos eines Volksbrauches

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In der oberen Lausitz, in der Oberpfalz, in Böhmen, im Mühlviertel, im Innviertel sowie im gesamten Alpenvorland haben sich Merkmale erhalten, die man unter "Rauhnächte" zusammenfassen kann: Merkwürdige Begebenheiten, seltsame Geschichten, Vermummungen mit aberwitzigen, dämonischen Masken, elementare Spukgestalten, die oft ganz bestimmte Namen tragen. Derlei Gestalten tauchen während der Tage und Nächte um den Jahreswechsel auch andernorts auf. So in Slowenien, Ungarn, Kroatien, in der Ukraine, den Tälern der Pyrenäen und in den Karpathen. Das Ziel dieses Buches ist es, ethnologisch der Verschmelzung verschiedener Kulturkreise durch die Zeit nachzuforschen, hinabzusteigen in ein Kulturbild, das sich seinem Wesen nach subkultan erhalten hat bis in die jüngste Zeit, auch wenn die Darsteller, die in diese Masken schlüpfen, oftmals Nichtwissende sind. Die landläufige Aussage, es handle sich um Bräuche, überkommen aus dem Heidentum, bezeugt nur den Verlust der eigenen Historie. Der Beg
riff "Paganismus" besagt nichts anderes, als hinter der Hecke zu leben, ungebildeter Vorwäldler zu sein, der nicht an der gängigen Kultur teilhat. Wer das Wort "Heidentum" begrifflich benützt, sagt damit aus, dass die Mächtigen, die immer schon Geschichte geschrieben haben, Recht behalten haben. Sie schufen eine Kultur der Dressur, mit der gleichzeitig alle Erinnerung an zusammengetragene Archetypisierungen gelöscht wurde. Die archetypische Kultur kann also nur noch im Untergrund weiterleben, wie der Brauch der Heischegänger verdeutlicht.
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