Die Erfindung des Martyriums

Wahrheit, Recht und religiöse Identität in Hellenismus und Kaiserzeit

  • Noch nicht erschienen. Erscheint laut Verlag im März 2024.
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Das Christentum kennt den Begriff Martyrium im modernen Wortsinn erst seit dem zweiten Jahrhundert. Katharina Waldner rekonstruiert die historischen Voraussetzungen für diese christliche Erfindung. Sichtbar wird dabei die kontingente Geschichte einer diskursiven Konstellation, in der die erzählerische Repräsentation juristischer Verfahren dazu genutzt wird, das Verhältnis zwischen politischer Macht, Wahrheit und Religion zu verhandeln. Im Mittelpunkt des ersten Teils stehen die platonische Darstellung von Prozess und Hinrichtung des Sokrates im Kontext der Religion Athens sowie die Erzählungen über religiöse Konflikte im hellenistischen Judäa (Danielbuch, 1. und 2. Makkabäerbuch). Vor diesem Hintergrund werden die entsprechenden jüdischen und christlichen Texte des ersten und zweiten Jahrhunderts analysiert. Resultat ist nicht nur eine differenziertere Sichtweise auf Praxis und Diskurs des frühen christlichen Martyriums, sondern auch die Geschichte individueller und kollektiver re
ligiöser Identität im Spannungsfeld paganer, jüdischer und christlicher Praktiken und Diskurse.

Geboren 1965; Studium der Klassischen Philologie und Archäologie in Zürich und Berlin; 1993 Promotion zur antiken Religionsgeschichte; 2008 Habilitation in Religionswissenschaft; seit 2009 Professorin für Allgemeine Religionswissenschaft an der Universität Erfurt.
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