Die drei Ordnungen

Das Weltbild des Feudalismus

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Am Anfang von Dubys Buch steht eine banale Feststellung: daß nämlich das Gesellschaftsmodell des Feudalismus die Menschen in drei Ordnungen mit drei verschiedenen Funktionen einteilt. Hiervon ausgehend entwickelt Duby seine Fragen, die da lauten, wie es zur Ausbildung dieses Weltbildes kam, warum es in den zwanziger Jahren des 11. Jahrhunderts formuliert wurde und warum seine Schöpfer zwei Bischöfe, Adalbero von Laon und Gerhard von Cambrai, waren. Duby schrieb die Geschichte einer Idee bzw. Ideologie, die Geschichte der Idee der trifunktionalen Gesellschaft, und er untersucht, warum gerade dieses System aus einer Vielzahl latenter Strukturen ausgewählt wurde.

Der so gesetzte Anspruch reicht über eine geistesgeschichtliche Ideengeschichte weit hinaus. Die von Duby aufgeworfenen Problemstellungen lassen sich nur mit Blick auf die politischen und ökonomischen Verhältnisse des Feudalismus zureichend lösen. Freilich hält sich das Buch in wohltuender Distanz von jener eindim
ensionalen materialistischen Mechanik, die Ideologie als bloßen Reflex gesellschaftlicher Machtpositionen begreift. Marxens Satz von der Idee, die zur materiellen Gewalt werden kann, demonstriert Duby eindrucksvoll an seinem Gegenstand.

Duby zeigt, wie die Ideologie der Trifunktionalität aus einer ursprünglich intendierten antifeudalen Konzeption zum die Feudalordnung stützenden System umgebaut wird, um dann zwei Jahrhunderte später mit der Renaissance der Monarchie und dem Triumph der Bischöfe in der zweiten Kirchenreform wiederum ihrem ursprünglichen Zweck zu dienen. (Ralf-Peter Märtin)

Grete Osterwald wurde 1947 in Bielefeld geboren und lebt als freie Übersetzerin aus dem Englischen und dem Französischen in Frankfurt am Main. Sie erhielt u. a. 2001 den Übersetzerpreis des Verlages C.H.Beck und 2007 den Wilhelm-Merton-Preis für ihr umfangreiches Gesamtwerk.Georges Duby, Mediävist und einer der wichtigsten Vertreter der Annales-Schule, wurde 1919 in Paris geboren. Ab 1970 hatte er einen Lehrstuhl als Professor für mittelalterliche Geschichte am College de France und verfaßte zahlreiche Abhandlungen über Historie und Kunst des Mittelalters. Seit 1987 Mitglied der Academie française, war Duby unter anderem Vorsitzender im Aufsichtsrat von La Sept sowie Leiter der Zeitschriften "Etudes rurales" und "Moyen Age". Er starb 1996 im Alter von 77 Jahren in Aix-en-Provence.
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