Deutsche Gesellschaftsgeschichte Bd. 4: Vom Beginn des Ersten Weltkrieges bis zur Gründung der beiden deutschen Staaten

Ausgezeichnet mit dem Preis Das Historische Buch, Kategorie Neueste Geschichte 2003

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Hans-Ulrich Wehlers Deutsche Gesellschaftsgeschichte behandelt in diesem Band die Epoche des "zweiten Dreißigjährigen Krieges" seit 1914. Die ersten vier Nachkriegsjahre, die ganz von den Kriegsfolgen überschattet waren, werden dabei in die Darstellung einbezogen. Wiederum analysiert der Autor die wichtigsten Dimensionen der Gesellschaft in ihrer geschichtlichen Entwicklung. Eines der großen Geschichtswerke der Nachkriegszeit nähert sich damit seinem Abschluß. Ein fünfter Band, der die Geschichte der beiden deutschen Staaten und die Vereinigung darstellt, wird folgen.
Der vierte Band der großen Deutschen Gesellschaftsgeschichte behandelt die Epoche von 1914 bis 1949, umspannt also die beiden Weltkriege, die Zerstörung der Weimarer Republik, die Führerdiktatur Hitlers, den Holocaust und die Nachkriegsjahre bis zur Gründung der beiden deutschen Neustaaten. Erneut werden Wirtschaft und Sozialstruktur, politische Herrschaft und Kultur als die dominierenden Dimensionen der deuts
chen Gesellschaft in ihrer historischen Entwicklung analysiert.
Der erste Abschnitt stellt neben der militärischen Entwicklung die sozialökonomischen und ideenpolitischen Konstellationen während des Ersten Weltkriegs dar. Insbesondere geht es um die Spannungen im politischen System und in der deutschen Klassengesellschaft bis hin zur Revolution von 1918.
Der zweite Abschnitt verfolgt die kurze Geschichte der ersten deutschen Republik, der trotz ihrer hohen Anfangsbelastungen die Konsolidierung zu gelingen schien. Doch unter dem zerstörerischen Anprall der Weltwirtschaftskrise seit 1929, dem Druck der beiden radikalen Flügelparteien, NSDAP und KPD, und der auf eine autoritäre Lösung drängenden Machteliten zerfiel nicht nur das politische Institutionengefüge, sondern auch die Konsensbasis der Republik. Im Mittelpunkt des dritten Abschnitts steht das "Dritte Reich". Im Vernichtungskrieg gegen die Sowjetunion und im Genozid an den europäischen Juden erreichte die Zerstörungsfähi
gkeit, die durch Hitlers charismatische Herrschaft in der deutschen Gesellschaft freigesetzt wurde, den Tiefpunkt eines "Zivilisationsbruchs". Allgemein zielt die Deutung der Führerdiktatur darauf, die nationalsozialistischen Jahre nicht als erratischen Block im historischen Prozeß zu verfremden, sie vielmehr im Zuge einer dezidierten Historisierung des Nationalsozialismus weithin in die Kontinuität der neueren deutschen Geschichte einzuordnen.

Hans-Ulrich Wehler, geboren 1931, studierte Geschichte und Soziologie an den Universitäten Köln, Bonn, Athens/Ohio (USA). 1960 Promotion, 1968 Habilitation. Von 1968 bis 1970 war er Privatdozent in Köln, 1970/1971 Professor an der Freien Universität Berlin. Seit 1971 war er Professor für Allgemeine Geschichte an der Universität Bielefeld, 1972 Gastprofessor an der Harvard University, Cambridge/Massachussetts, 1976 an der Princeton University, Princeton/New Jersey, 1983/1984 an der Stanford University, Stanford/California, 1989 an der Harvard University. 1996 Emeritierung, 1997 Yale University. 1999 wurde Hans-Ulrich Wehler zum auswärtigen Ehrenmitglied des amerikanischen Historiker-Verbandes ernannt. Im Jahr 2003 erhielt er den Staatspreis des Landes Nordrhein-Westfalen, 2004 wurde er Ehrensenator der Universität Bielefeld. 2014 erhielt er den Lessing-Preis für Kritik. Hans-Ulrich Wehler verstarb 2014.
" Dies ist ein grandioses Werk, eines der bedeutendsten der deutschen Geschichtswissenschaft der letzten Jahre. Wer die deutsche Geschichte im Zeitalter der Extreme verstehen will, der muss dieses Buch gelesen haben." (Die Zeit)
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