Das eigensinnige Kind - Teil 2

Vom Umgang mit einem sehr deutschen Gefühl

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Das Märchen vom eigensinnigen Kind ist kurz und schrecklich, und illustriert mit seltener Brutalität, was mit Kindern geschieht, die 'nicht tun, was ihre Mütter haben wollen'. Damit ist es - so die beiden Literaturwissenschaftler_innen Wolfram Ette und Karin Nungeßer - ein sehr deutsches Märchen. Ausgehend vom Grimm'schen Text erkunden sie, was Eigensinn ist und welche Konsequenzen seine Unterdrückung hat. Dabei geht es auch um die Frage historischer Kontinuitäten und transgenerationaler Weitergaben. Welche Spuren zeitigen der Nationalsozialismus und die Erziehungsratgeber von Johanna Haarer bis heute? Hat die Neue Rechte etwas mit unterdrücktem Eigensinn zu tun? Welche Fantasien treiben sie an? Welche Rolle spielt die Angst in der Attraktionskraft dieser und anderer sozialer Bewegungen und welche Rolle der Mangel? Lassen sich die destruktiven gesellschaftlichen Dynamiken des zugeschriebenen und unterdrückten, des ausgemerzten und verdrängten, des entstellten, ignorierten, parodie
rten, ungelebten, nicht totzukriegenden Eigensinns durchbrechen - und wenn ja, wie?

Wolfram Ette ist Literaturwissenschaftler und Publizist. Letzte Veröffentlichungen: 'Das eigensinnige Kind. Über unterdrückten Widerstand und die Formen ungelebten Lebens - ein gesellschaftspolitischer Essay' (2019); 'Der Ausnahmezustand ist der Normalzustand, nur wahrer. Texte zu Corona' (2021, zusammen mit Anne D. Peiter).
Karin Nungeßer, geb. 1966, ist Literatur- und Theaterwissenschaftlerin und lebt als Lektorin und freie Redakteurin in Berlin und Brandenburg. Sie studierte in den Neunzigerjahren an der Freien Universität Berlin und schrieb ihre Magisterarbeit über Art Spiegelmans Graphic Novel 'Maus'. Als Autorin befasst sie sich vor allem mit Gerechtigkeitsfragen, mit Frauen- und Geschlechterthemen sowie mit Rechtsextremismus und den Nachwirkungen des Nationalsozialismus. Ihr 60-minütiger Dokumentarfilm '100 werden', ein Porträt ihrer Großmutter Johanna Nungeßer, wurde in Berlin und Rotterdam gezeigt. Text für Frühjahr 2023: Karin Nungeßer ist Literatur- und Theaterwissenschaftlerin und lebt als Lektorin, Journalistin und freie Redakteurin in Berlin und Brandenburg. Das in Kooperation entstandene Buch knüpft an Ettes erste Veröffentlichung zu diesem Thema an, vertieft den Essay in Hinblick auf dessen pädagogische Traditionslinien und arbeitet ihn damit zur umfassenden Gesellschaftsanalyse aus.
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