Nichts steht uns näher als unsere Existenz. Doch gibt es Fremdheitserfahrungen, in denen wir einen Sprung machen müssen, um uns selbst nahezukommen. Ähnliches gilt für den christlichen Glauben, in dem Ahnung und Wissen, Vertrautheit und Sprung ins Fremde, Gottes- und Selbsterkenntnis einander finden. Ausgehend von lebensweltlichen Vorgängen und Erfahrungen wie Geburt, Fragilität und Erpressbarkeit des Menschen und Phänomenen wie Spiel, Charme, Humor, Liebe und der leiblichen Konkretheit entwickelt De Candia einen umfassenden theologischen Verständnishorizont, um Urthemen des Glaubens (Gottesbejahung, Erbsünde, Christologie, Gnade, Trinität, Auferstehung) als existenzrelevant zu erweisen.
Gianluca De Candia, geboren 1983, ist ein deutsch-italienischer Philosoph und Theologe und eine der zentralen Vermittlungsgestalten der Gegenwart zwischen diesen beiden intellektuellen Welten. Er ist Professor für Philosophie und Dialog mit der Gegenwartskultur an der Kölner Hochschule für Katholische Theologie (KHKT). Er hat in Bari und Rom Philosophie und Katholische Theologie studiert und wurde 2011 in Rom promoviert. 2017 wurde er in Münster habilitiert.