Selbstporträt mit Flusspferd

Roman

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medienprofile-Rezension

Ein Roman über das Erwachsenwerden in der Tradition klassischer Entwicklungsromane.
Frisch getrennt von Judith, versucht der 22-jährige Veterinärmedizinstudent Julian, sein Leben und seine neu gewonnene und gewollte Freiheit auf die Reihe zu bringen. Mehr als gedacht schmerzt ihn das Singledasein, und angesichts der Unbegreifbarkeit des Weltgeschehens und der Unerreichbarkeit der Leichtigkeit seines Freundes Tibor leidet Julian. Abwechslung verspricht ein ungewöhnlicher Ferienjob, die Pflege eines Zwergflusspferdes im Garten eines emeritierten Tiermedizinprofessors. Die körperliche Arbeit lenkt den Liebeskranken ab sowie auch die fünf Jahre ältere Aiko, die unnahbare Tochter des schwer erkrankten Professors. Schließlich kommt es zu einer Affäre der beiden, die Julian bis zum Schluss in der Luft hängen lässt. Julian steht allen Fragen des Lebens, Beziehung und Frauen, Selbstwert und Selbstbild, Zukunft und Ziele unsicher und zweifelnd gegenüber. Ob Julian auf diesem Weg der (Selbst-)Suche scheitert, beantwortet das Buch nicht, jedoch wird jeder Leser mit seiner ganz eigenen Lebenserfahrung wenn schon nicht Antworten, so doch Erklärungen finden. - Präzise, sachlich und doch mit einer eigenen, sehr gewinnenden Bildsprache erzählt Arno Geiger eine Geschichte über den Schmerz, die Leidenschaft und die Suche auf dem Weg zum Erwachsenwerden und sieht sich selbst dabei in der Tradition von Erzählungen wie Parzival oder Werther. Nur das Vorzeichen hat sich umgedreht: Nicht mehr der Held geht in die Welt, sondern die Welt stürzt auf den Helden ein. Nur so wird ein Roman dieses Genres der Gegenwart mit der Herausforderung immer schwierigerer Orientierung gerecht. Ein Roman, der über die eigentliche Geschichte hinaus wie eine Gegenwartsdiagnose gelesen werden kann. Herausragend.

Wie fühlt es sich an, heute jung zu sein? Arno Geiger erzählt von Julian, einem Studenten der Veterinärmedizin, der seine erste Trennung erlebt und erstaunt ist, wie viel Unordnung so eine Trennung schafft. Um die Unordnung ein wenig zu lindern, übernimmt er bei Professor Beham die Pflege eines Zwergflusspferds, das bald den Rhythmus des Sommers bestimmt: es isst, gähnt, taucht und stinkt. Julian verliebt sich in Aiko, die Tochter des Professors, verfolgt beunruhigt, wie täglich Schockwellen von Katastrophen um den Erdball fluten und durchlebt eine Zeit des Umbruchs und Neuanfangs. Ein Roman über die Suche nach einem Platz in der Welt.

Arno Geiger, 1968 geboren, lebt in Wien. Sein Werk erscheint bei Hanser, zuletzt "Alles über Sally" (Roman, 2010), "Der alte König in seinem Exil" (2011), "Grenzgehen" (Drei Reden, 2011), "Selbstporträt mit Flusspferd" (Roman, 2015), "Unter der Drachenwand" (Roman, 2018), "Der Hahnenschrei" (Drei Reden, 2019) und "Das glückliche Geheimnis" (2023). Er erhielt u. a. den Deutschen Buchpreis (2005), den Johann-Peter-Hebel-Preis (2010), den Hölderlin-Preis (2011), den Literaturpreis der Adenauer-Stiftung (2011), den Joseph-Breitbach-Preis (2018), den Bremer Literaturpreis (2019), den in den Niederlanden vergebenen Europese Literatuurprijs (2019) und den Rheingau Literatur Preis (2023).

"Ein hinreissend frischer Roman. Sprachlich virtuos und mit heiterem Ernst spielt der österreichische Autor auf der Klaviatur von Utopie und Melancholie, Sehnsucht und Ernüchterung, Hoffnung und Resignation." Andreas Breitenstein, Neue Zürcher Zeitung, 10.03.15

"Ein 22-Jähriger hängt beim Erwachsenwerden fest, zwischen Frauen und Unsicherheiten. Arno Geigers Roman erzählt von dieser Wartesaalstimmung - und trifft unser Gegenwartsempfinden [...] die Gemütslage des 22-jährigen Julian, sein Zukunftsnebel, sein Dazwischenhängen, seine ruhelose Lethargie enthalten eine Wahrheit, an deren allgemeiner Gültigkeit der Leser nicht vorbeikommt." Ursula März, Die Zeit, 05.02.15

"Einer der Gründe, weshalb es ein so geglücktes Buch ist, liegt sicher darin, dass Julian ein reflektierter Zeitgenosse ist." Judith von Sternburg, Frankfurter Rundschau, 07.02.15

"Arno Geiger erzählt mit leichter Hand von der Schwierigkeit des Erwachsenwerdens in einer unverständlichen Welt." Cor
ina Caduff und Andreas Nentwich, SRF, 08.02.15

"All das Durcheinander aus Liebe, Sex, Zukunftsfurcht und dem ganzen Zeug fügt sich zu einem hinreißenden Roman." Wolfgang Höbel, Der Spiegel, 02.02.15

"Arno Geiger hat einen untrüglichen Blick fürs Komische." Sandra Leis, Neue Zürcher Zeitung am Sonntag, 25.02.15
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