Schriften in den suhrkamp taschenbüchern. Erste Abteilung. Zwölf Bände

Band 12: Dritte Walpurgisnacht

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Mit der Einsicht, daß »Gewalt kein Objekt der Polemik, Irrsinn kein Gegenstand der Satire« sei, hat Karl Kraus sein Schweigen im Anblick des Grauens begründet, das mit Hitlers 'Machtergreifung' ins Leben getreten ist. Der Versuch, über dieses »Versagen« Rechenschaft zu geben, sollte im Herbst 1933 auf vierhundert Seiten der Fackel erscheinen; aber weil die Schrift unversehens doch zu einer Abrechnung mit dem Nazi-Regime geraten war, deren Publikation Menschenleben hätte gefährden können, ist sie unveröffentlicht geblieben. Heute erscheint die entsetzte Diagnose, die Kraus mit der Dritten Walpurgisnacht dem 'Dritten Reich' gestellt hat, wie eine Prognose von Stalingrad und Auschwitz - und kann darum auch für eine triftigen Beweis der Möglichkeite gelten, daß Weltkrieg und Holocaust schon den Vorgängen abzulesen waren, die sich in der Schrift aus den ersten Monaten des Regimes angeführt und aufgeschlüsselt finden.

Die Neuausgabe des von Karl Kraus im Herbst 1933 aufgegeb
enen Werks bietet dessen Text in einer gegenüber der Erstausgabe von 1952 neu konstituierten und im einzelnen vielfach korrigierten Gestalt und gibt im Anhang allerlei Hilfen zum genaueren Verständnis dieser (nach den Letzten Tagen der Menschheit) umfangreichsten und gewichtigsten Schrift von Karl Kraus.

Kraus, KarlKarl Kraus wurde am 28. April 1874 im nordböhmischen Gitschin / Österreich-Ungarn (heute: Jicín / Tschechien) als Sohn eines jüdischen Papierfabrikanten geboren. In Wien studierte er seit 1877 Jura, Philosophie und Germanistik, schloß das Studium jedoch nicht ab. Schon während der Studienzeit veröffentlichte er literaturkritische Beiträge u.a. in der Zeitschrift Die Gesellschaft. Daneben betätigte er sich als Dramatiker, Lyriker und Vortragskünstler und hatte Kontakt zu Mitgliedern der Gruppe "Jung-Wien", u.a. Arthur Schnitzler und Hugo von Hofmannsthal, von denen er sich aber 1897 in der Satire Die demolierte Literatur distanzierte. 1899 gründete er die Zeitschrift Die Fackel. Sie war zeitlebens die wichtigste Veröffentlichungsplattform für seine kulturkritischen Beiträge. Er starb am 12. Juni 1936 in Wien.
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