Riotous Barock

From Cattelan to Zurbarán Tributes to Precarious Vitality. Hrsg.: Kunsthaus Zürich

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Von Cattelan bis Zurbarán
Manifeste des prekär Vitalen
Das Wort "deftig" ist selbst barock und führt etymologisch in seiner ursprünglichen Bedeutung von "tüchtig, stark, kräftig, solide" in die Zeit um das 17. Jahrhundert und den niederländischen Sprachraum. Deftig ist in dieser Austellung die Kunst in ihrer Direktheit und Lebensnähe. Als deftig im heutigen Sinne von "drastisch, -deftig" lässt sich auch das Prinzip der konfronta-tiven Begegnung der Werke aus zwei weit auseinanderliegenden Epochen bezeichnen. Dabei geht es in "Deftig Barock" nicht um das illustrative Kurzschließen von Motiven, Themen oder Form-analogien, sondern um die Beschreibung einer Haltung, die mit künstlerisch sensualistischer Intelligenz Lebensnähe als Vorstellung "prallen Lebens" beschwört sowie dessen Verlust beklagt. Eine Haltung, die darüber hinaus Fragen zur Kunst mit dieser selbst verknüpft. Der Barock wird mit -Dynamik, Sinnenfreude, Verschwendung, mit dem Theatralen gleichgesetzt, mit der Abke
hr von der ruhigen Feierlichkeit der -klassischen Formen, aber auch mit einer Epoche der Insta-bi-lität und der zerbrechenden Ordnungen. Man hat im Barock eine "Kultur des Fließens und der Inter-faces" erkannt oder wie Erwin -Panofsky den Beginn unserer -Moderne. So erinnern Ausstellung und Buch daran, dass die Kunst des Barock erst seit Beginn des 20. Jahrhunderts unangefochtene Wertschätzung erfährt, motiviert durch eine Generation Kunsthisto-riker, die aus ihrer Nähe zur Kunst ihrer Gegenwart den Blick auf die Ver-gangen-heit wagten. Mit Werken aus dem Barock, unter vielen anderen von Pieter Aertsen, Monsù -Desiderio oder Rubens, sowie zeitgenös-sischen Arbeiten, etwa von -Maurizio Cattelan, Nathalie Djurberg, Cindy Sherman oder Urs Fischer, wird diese prächtige Ausstellung von einem bilder-satten -Katalog mit einem aufwen-digen Glossar begleitet.
Ausstellung:
Kunsthaus Zürich, 1/6-2/9/2012

Raoul Vaneigem, geb. 1934 in Lessines (Belgien), studierte 1952-1956 an der Freien Universität Brüssel. 1961 - 1970 Mitglied der Situationistischen Internationale, gilt neben Guy Debord und Asger Jorn als ihr einflussreichster Theoretiker. Lebt als freier Autor in Belgien.
Elfriede Jelinek, geboren 1946 in Mürzzuschlag/Steiermark, wuchs in Wien auf; mit vier Jahren Ballett- und Französischunterricht, in der Folgezeit umfassende musikalische Ausbildung; 1960 Klavier- und Kompositions-Studium am Wiener Konservatorium; 1964 Studium der Theaterwissenschaft und Kunstgeschichte an der Universität Wien; 1967 Abbruch des Studiums, beginnt zu schreiben; Lyrik und Prosatexte erscheinen in Anthologien und Literaturzeitschriften. Elfriede Jelinek erhielt zahlreiche Literaturpreise, darunter den Georg-Büchner-Preis (1998). 2004 wurde ihr der Literatur-Nobelpreis verliehen.
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