In Ruhe sterben

Was wir uns wünschen und was die moderne Medizin nicht leisten kann

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medienprofile-Rezension

Ausgezeichnete Ausführungen mit professionellem Profil - eine Gesellschaftskritik, die das Leben und Sterben gleichermaßen im Blick hat!
"In Ruhe sterben" bedeutet aus Sicht von Reimer Gronemeyer (Theologe und Soziologe) und Andreas Heller (Theologe und Professor für Palliativpflege) Sterben nicht zu einer Krankheit und den Sterbenden nicht zu einem behandlungs- und überwachungspflichtigen Objekt zu machen. Mit ihrem Buch wollen sie nicht ruhigstellen, sondern Unruhe stiften in unserer durch und durch individualisierten und ökonomisierten Gesellschaft, die spürbar ist bis hin zum Sterben und Beerdigen. Sterben und Tod werden mehr und mehr standardisiert, dokumentiert und ökonomisiert, nicht selten auf Kosten von Zeit und Zuwendung. Weil die Kunst des Sterbens und die Kunst des Lebens Geschwister sind, verknüpfen die Autoren in ihrem lesefreundlichen Buch beides und fragen konsequent nach der Würde des Menschen angesichts des sich abzeichnenden Lebensendes - und das aus einem breiten Blickwinkel zweier unterschiedlicher Autoren, die sich als Soziologe, Theologe, Philosoph und Gesundheitswissenschaftler schon einen Namen gemacht haben. Sie kritisieren problematische Tendenzen des Versorgungssystems und der Hospizarbeit und plädieren dafür, die Vergänglichkeit mehr in den Alltag zu integrieren und tatsächlich auszuhalten. Eine überaus empfehlenswerte Gesellschaftskritik mit einem enormen Potential an Hoffnung und hilfreichen Hinweisen!


Ein Appell zum humanen Umgang mit Sterbenden

Der medizinische Kampf gegen den Tod hat absurde Züge angenommen. Technik und Bürokratie haben sich in Kliniken und Hospizen breitgemacht; das »qualitätskontrollierte Sterben« wird zur Realität. Die beiden Autoren plädieren leidenschaftlich für eine fürsorgliche Begleitung sterbender Menschen. Ihre Kritik gilt jenen Kliniken, die ihre Patienten in vielfach unangemessener Weise langwierigen und schmerzhaften Therapien aussetzen, statt ihnen ein würdiges Sterben zu ermöglichen.

Reimer Gronemeyer war als promovierter Theologe zunächst Pfarrer in Hamburg, bevor er sich der Soziologie zuwandte. 1975 übernahm er einen Lehrstuhl für Soziologie an der Justus-Liebig-Universität Gießen. Seine Publikationsliste umfasst u.a. »Sterben in Deutschland«, »Kampf der Generationen« und »Wozu noch Kirche?« Er beschäftigt sich mit der alternden Gesellschaft mit besonderem Augenmerk auf Altersdiskriminierung und Demenz. Gronemeyer ist ein viel gefragter Redner auf Tagungen und Kongressen.
Andreas Heller, Jahrgang 1956, hat Theologie, Philosophie, Soziologie, Neuere Deutsche Literaturwissenschaft sowie Gesundheits- und Pflegewissenschaften studiert und wurde 2007 als Professor auf den europaweit ersten Lehrstuhl Palliative Care und OrgansiationsEthik der Alpen Adria Universität Klagenfurt/Wien/Graz berufen. Er gibt die Zeitschrift Palliative Praxis heraus, ist Beiratsmitglied der Robert Bosch Stiftung zum Schwerpunkt Hospiz und Palliative Care, wiss. Beirat des Deutschen Hospiz- und Palliativverbandes, gehört dem Stiftungsrat des Deutschen Hospiz- und PalliativVerbandes e.V. (DHPV) an und ist u.a. als Berater in Führungsgremien der Caritas und der Diakonie in Deutschland und Österreich sowie verschiedener Krankenhausgesellschaften tätig; Andreas Heller ist verheiratet und hat zwei Töchter.

"Die Autoren wollen Impulse setzen, um 'die Menschen natürlich im Sterben nicht allein zu lassen, schwierige Zeiten miteinander auszuhalten und gestärkt daraus hervorzugehen.'" Tiroler Tageszeitung 20141030
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