Freya von Moltke

Ein Jahrhundertleben 1911-2010

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medienprofile-Rezension

Fundierte Biografie über Freya von Moltke (1911-2010).
Die Witwe des von den Nationalsozialisten hingerichteten Helmuth James Graf von Moltke (1907-1945) ist weithin bekannt. Sie war zeit ihres Lebens ein unabhängiger Geist und eine charismatische Persönlichkeit. Eine mutige Frau mit Vorbildcharakter, die in die Widerstandsaktivitäten ihres Mannes stets eingeweiht war. Die Bankierstochter aus dem Rheinland heiratete 1931 den Grafen aus der berühmten Familie. Nach dem Zweiten Weltkrieg lebte sie zunächst in Südafrika und in Deutschland, ehe sie in den USA sesshaft wurde, an der Seite des Universalgelehrten Eugen Rosenstock-Huessey (1888-1973). Freya von Moltke engagierte sich auch für die deutsch-polnische Aussöhnung; so wurde der Familiensitz der Moltkes im (heute polnischen) Kreisau (Krzyzowa) etwa 1990 in eine internationale Jugendbegegnungsstätte umgewandelt. Gleich zwei neue Biografien zeichnen dieses reichhaltige und bewegte Leben nach. Die Biografinnen, einerseits die Journalistin Sylke Tempel, Chefredakteurin der Zeitschrift "Internationale Politik", sowie andererseits die Historikerin Frauke Geyken haben unterschiedliche Wege der Annäherung beschritten. Dabei war letztgenannte Autorin von besonderem Pech verfolgt. Erst war es Geyken nämlich gelungen, Freya von Moltke für ihr Projekt einer Biografie zu gewinnen, doch dann starb die Protagonistin wenige Wochen, bevor die Zusammenarbeit beginnen konnte. Geykens wie Tempels Buch ist die Sympathie für Freya von Moltke deutlich anzumerken. Und während bei Geyken die vorgebrachten Fakten in einem Anmerkungsapparat nachprüfbar belegt sind, ist die Lebensskizze von Tempel weniger umfangreich und in einer eher essayistischen, leicht lesbaren Art verfasst. So haben beide Biografien unzweifelhaft ihre Vorzüge und eignen sich in jeder Hinsicht für eine nähere Beschäftigung mit der spannenden Lebensgeschichte Freya von Moltkes. Größeren Beständen sind durchaus auch beide Bücher zu empfehlen.


Sie war die letzte Zeitzeugin des Widerstands gegen Hitler und eine engagierte Vorkämpferin der deutsch-polnischen Versöhnung: Freya von Moltke (1911 - 2010), Bankierstochter aus dem Rheinland und letzte Gutsherrin des schlesischen Kreisau. Was sie antrieb, wer zu ihren Weggefährten zählte und was für ein Mensch die lebensfrohe Weltbürgerin war, erzählt Frauke Geyken in ihrer einfühlsamen Biographie. Ein Leben, so lang wie ein Jahrhundert und auf drei Kontinenten: Freya von Moltke erlebte die Zeit des Ersten Weltkriegs und die liberale Aufbruchstimmung der Weimarer Jahre; sie kämpfte an der Seite ihres 1945 hingerichteten Mannes Helmuth James von Moltke gegen den Nationalsozialismus; sie litt unter dem südafrikanischen Apartheidsregime und der Geschichtsvergessenheit der frühen Bundesrepublik. Seit 1960 lebte sie in den USA mit dem Kulturphilosophen Eugen Rosenstock-Huessy zusammen und setzte sich nach dem Fall des Eisernen Vorhangs für die europäische Versöhnung ein. Frauke G
eyken schildert auf der Grundlage bisher unbekannter Quellen und zahlreicher Gespräche ein unbeugsames Leben für Freiheit und Demokratie.

Dr. phil. Frauke Geyken, Historikerin und Publizistin, lebt in Göttingen und arbeitet für verschiedene Bibliotheken und Museen.
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