Kruso

Roman , Georg-Büchner-Preis 2023. Ausgezeichnet mit dem Uwe-Johnson-Preis 2014 und dem Deutschen Buchpreis 2014

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medienprofile-Rezension

Kurz vor der "Wende" kommt der Student Edgar Bendler im Sommer 1989 auf die Insel Hiddensee und lernt als Abwäscher andere Freiheitssuchende kennen.
Als seine Freundin tödlich verunglückt, sucht der Student Edgar Bendler im Sommer 1989 auf der Ostseeinsel Hiddensee Vergessen. Er findet eine Anstellung als Abwäscher im "Klausner" und trifft dort auf Alexander Krusowitsch, genannt Kruso, der ihn in seine Arbeit und die Rituale der Saisonarbeiter auf der Insel einführt. Viele von ihnen sind Aussteiger und Systemverweigerer, die sich z.B. als Tellerwäscher durchschlagen. Kruso, der Edgar allmählich ein guter Freund wird, organisiert diese "Esskaas" (Saisonkräfte), und bringt ihnen seinen utopischen Begriff von Freiheit nahe - bis der November 1989 kommt, die Grenzen sich öffnen und Krusos Organisation sich auflöst. Der will nicht wahrhaben, dass er nicht mehr gebraucht wird, die Freundschaft mit Edgar wird erschüttert. Jahre später forscht Edgar auch in den Archiven der dänischen Staatspolizei nach, was aus all den ertrunkenen Flüchtlingen geworden ist, die schwimmend von Hiddensee aus die dänische Küste erreichen wollten. - Lutz Seiler vergegenwärtigt in diesem Roman die Hoffnungen und Einschränkungen eines ganzen Landes, an einem Ort (Hiddensee) und in einem kurzen Zeitraum: Juni bis November 1989, und das in einer poetischen Sprache, die nicht nur literarisch interessierte Leser durch das ganze Buch trägt. Sehr empfohlen!

Als das Unglück geschieht, flieht Edgar Bendler aus seinem Leben. Er wird Abwäscher auf Hiddensee, jener legendenumwogten Insel, die, wie es heißt, schon außerhalb der Zeit und »jenseits der Nachrichten« liegt. Im Abwasch des Klausners, einer Kneipe hoch über dem Meer, lernt Ed Alexander Krusowitsch kennen - Kruso. Eine schwierige, zärtliche Freundschaft beginnt. Von Kruso, dem Meister und Inselpaten, wird Ed eingeweiht in die Rituale der Saisonarbeiter und die Gesetze ihrer Nächte, in denen Ed seine sexuelle Initiation erlebt. Geheimer Motor dieser Gemeinschaft ist Krusos Utopie, die verspricht, jeden Schiffbrüchigen des Landes (und des Lebens) in drei Nächten zu den »Wurzeln der Freiheit« zu führen. Doch der Herbst 89 erschüttert die Insel. Am Ende steht ein Kampf auf Leben und Tod - und ein Versprechen. Inselabenteuer und Geschichte einer außergewöhnlichen Freundschaft: Lutz Seilers erster, lang erwarteter Roman schlägt einen Bogen vom Sommer 89 bis in die Gegenwart. Die einz
igartige Recherche, die diesem Buch zugrunde liegt, folgt den Spuren jener Menschen, die bei ihrer Flucht über die Ostsee verschollen sind, und führt uns dabei bis nach Kopenhagen, in die Katakomben der dänischen Staatspolizei.

Lutz Seiler (geboren 1963) wuchs in Ostthüringen auf. Sein Heimatdorf Culmitzsch wurde 1968 für den Uranbergbau geschleift. In Gera schloss er eine Lehre als Baufacharbeiter ab und arbeitete als Zimmermann und Maurer. Während seiner Armeezeit begann er sich für Literatur zu interessieren und selbst zu schreiben. Bis Anfang 1990 studierte er Geschichte und Germanistik an der Martin-Luther-Universität in Halle (Saale). 1990 ging Seiler nach Berlin, wo er einige Jahre als Kellner arbeitete. Längere Auslandsaufenthalte in Rom, Los Angeles und Paris. Seit 1997 leitet er das literarische Programm im Peter-Huchel-Haus bei Potsdam. Seiler lebt als freier Schriftsteller mit seiner Frau in Wilhelmshorst und Stockholm.
Von 1993 bis 1998 war Seiler Mitbegründer und Mitherausgeber der Literaturzeitschrift moosbrand. Er schrieb zunächst vor allem Gedichte (fünf Gedichtsammlungen sind erschienen) und Essays, später auch Erzählungen und Romane. Für die Erzählung Turksib wurde Seiler 2007 mit d
em Ingeborg-Bachmann-Preis ausgezeichnet. Für sein Romandebüt Kruso erhielt er 2014 den Deutschen Buchpreis. Der Roman wurde in 25 Sprachen übersetzt, mehrfach für das Theater adaptiert und von der UFA verfilmt. Sein zweiter Roman Stern 111 wurde 2020 mit dem Preis der Leipziger Buchmesse ausgezeichnet. Im August 2021 erschien der Gedichtband schrift für blinde riesen. 2023 wird Lutz Seiler mit dem Georg-Büchner-Preis ausgezeichnet.

»Lesen Sie diesen hochpoetischen Roman!« Ijoma Mangold ZEIT ONLINE 20140919
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