Zeit der großen Worte

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medienprofile-Rezension

Leicht lesbarer, fesselnder Jugendroman über das tragische Schicksal einer kleinstädtischen Geschäftsfamilie im Ersten Weltkrieg.
Der stilistisch und inhaltlich an Klaus Kordons zeitgeschichtliche Romane erinnernde Jugendroman schildert sehr farbig, detailreich und fesselnd das Schicksal einer kleinstädtischen Geschäftsfamilie in der Zeit des Ersten Weltkriegs. Angefeuert von Großvater Wilhelm, einem stolzen Kriegsveteran des 1870/71er Krieges, ziehen der Vater und der ältere Sohn Max, berauscht von nationalen Parolen und voll vaterländischer Begeisterung in den Krieg. Sehr bald zeigt sich, dass der Krieg kein reinigendes Gewitter ist, welches das Beste im Menschen hervorbringt, sondern ein "Menschenschlachthaus" (S. 117), dem zunächst der Vater und kurz vor Kriegsende auch Max, der ältere Bruder des noch jugendlichen Ich-Erzählers zum Opfer fallen. - Der Roman entlarvt die hohlen nationalistischen Parolen aus dem Blickwinkel des kleinen Mannes, der nichts gewinnt und alles verliert: bescheidenen Besitz, Liebe und sein Leben. Ein ausführlicher Anhang, der "ein paar Gedanken und Fakten zum Ersten Weltkrieg", eine recht ausführliche Zeittafel, ferner einige Lektürehinweise beinhaltet, ergänzt den historisch sorgfältig recherchierten, klar strukturierten, streng chronologisch aufgebauten und leicht lesbare Roman, der Jugendlichen sehr zu empfehlen ist.



Stiftung Lesen-Rezension
"Wir leben in einer großen Zeit. Da müssen die kleinen Dinge schweigen ...". So versucht Pauls großer Bruder Max zu erklären, warum er mit Überzeugung in den Krieg zieht. Ein Krieg, der mit dem seltsamen, märchenhaft anmutenden Wort "Sarajewo" beginnt und sich für Paul, seine Mutter, ihr Mädchen Ida und Louise, Max' Freundin aus "besseren" Kreisen, zu einem vier Jahre andauernden Alptraum entwickelt. Und ganz im Gegensatz zu dem, was Max gesagt hat, setzt er sich aus vielen kleinen Dingen zusammen: Von den immer unverständlicheren Karten, die Max von der Front schreibt über die Nöte, den Kolonialwarenladen der Familie über Wasser zu halten, die trostlosen Weihnachtsfeste und die Angst, wenn die Post kommt bis zum allmählichen Wegbrechen von Dingen und Strukturen, die alle für unerschütterlich gehalten haben ... Keine bemühte literarische Umsetzung eines großen Themas, sondern eine Geschichte, die anrührt, Einblicke vermittelt und nachwirkt. Im Anhang gibt es eine Zeittafel, ein Glossar und vielfältige Tipps zum Weiterlesen. Auch für Erwachsene lesenswert! Ab ca. 13 Jahren.

Sarajevo - ein Wort mit einem wunderbar weichen Klang. Der vierzehnjährige Paul schnappt es im Vorübergehen auf. Doch was in seinen Ohren wie eine Zauberformel klingt, kündigt die erste große Katastrophe des 20. Jahrhunderts an. Pauls Alltag ist geprägt von ganz anderen, von pathetisch aufgeladenen Worten, die die Kriegsbegeisterung schüren. Pauls Vater und sein bewunderter großer Bruder melden sich als Freiwillige. "Weihnachten sind wir wieder zu Hause!" Mit diesen Worten verabschieden sie sich. Doch alles kommt ganz anders als erwartet und Pauls Familie zerbricht fast an diesem Krieg, der sich vier Jahre hinziehen wird. Immer dringlicher wächst in Paul die Frage danach, wie seine Zukunft aussehen wird, danach, was sich hinter den großen Worten verbirgt, und welches seine, Pauls Worte, sein könnten.

Herbert Günther, geb. 1947, lebt in Friedland bei Göttingen. Nach einer Buchhandelslehre arbeitete er als Lektor sowie als Leiter einer Kinderbuchhandlung. Seit 1988 ist er freier Schriftsteller. Zusammen mit seiner Frau Ulli übersetzt er auch Kinder- und Jugendbücher aus dem Englischen ins Deutsche.www.herbertguenther.de
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