Weiße Rentierflechte

Roman

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Aljoschka träumt von seinem ganz persönlichen Glück, von jener Frau, der er sich versprochen hat. Doch die ist fortgegangen, und im Schnee und Eis Nordsibiriens gebietet die Tradition der Nenzen, die Gemeinschaft über alles zu stellen. Er muss heiraten, eine andere.

In dem kleinen Lager mitten in der Tundra, umgeben von Rentierherden, kämpft nicht nur Aljoschka mit seinem Schicksal. Da ist der alte Petko, den seine Tochter verlassen hat, und Wanu, hilflos angesichts der Trauer seines Freundes. Und doch finden sie alle Trost in unerwarteten Momenten, Halt in der Wärme des Feuers, im Schnauben der Tiere und in einem ruhigen Gespräch.

Der erste übersetzte Roman einer nenzischen Autorin erzählt von der Suche nach dem Sinn, der Last des Schnees und von einer zarten, tragischen Liebe.

Anna Nerkagi (_1951 in der Baidarata-Tundra, Nordwestsibirien/Russland) gehört zur Minderheit der nomadisch lebenden Nenzen, die als Rentierzüchter unter klimatisch schwierigen Bedingungen leben. Mit sechs Jahren wurde sie von den sowjetischen Behörden von ihren Eltern getrennt und in einem Internat schulisch ausgebildet. Sie studierte Erkundungsgeologie am Industrieinstitut Tjumen, 1980 kehrte sie zur nomadischen Lebensweise zurück. 1990 gründete sie eine Schule für Nenzen-Kinder in der Baidarata-Tundra, wo sie seither lehrt und lebt.
Rolf Junghanns, geboren 1952, ist Übersetzer und arbeitet als freiberuflicher Sprachmittler für Russisch und Französisch in Karlsruhe.

»Kaum zweihundert Seiten dick, aber die haben es in sich. Nerkagi liefert faszinierende Einblicke in den Alltag ihres besonderen Volkes. Poetisch erzählt sie vom tragischen Generationenkonflikt, dem Sohn, der ausbrechen will, seiner großen Liebe in die Stadt folgen, während die Mutter alles daran setzt, ihn zu halten und nach den Traditionen zu leben. Man taucht in eine total andere Welt ein, ohne dass es artifiziell ist.« Michaela Pelz Süddeutsche Zeitung
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