Weg vom Fenster

Die Staublunge der Ruhrbergleute zwischen wissenschaftlicher Entdeckung, betrieblicher Regulierung und gesellschaftlichem Vergessen in der Bundesrepublik

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Der Steinkohlenbergbau des Ruhrgebiets versorgte den wirtschaftlichen Boom der frühen Bundesrepublik mit dringend benötigter Energie. Als Kehrseite des wachsenden Wohlstands spielte sich in den Zechen und Bergarbeitersiedlungen Westdeutschlands eine gesundheitliche Katastrophe ab, die außerhalb des Reviers weitgehend in Vergessenheit geraten ist: Die Staublunge machte aus stolzen Bergleuten ans Bett gefesselte Frührentner und forderte jährlich weit mehr Leben als die spektakulären Grubenunglücke und täglichen Arbeitsunfälle.In seiner Studie zeichnet Daniel Trabalski nach, wie die bundesrepublikanische Öffentlichkeit dieser Bewährungsprobe für den jungen Sozialstaat begegnete, wie der Wissenschaft die Rolle zufiel, das Problem zu lösen, und wie Mediziner, Naturwissenschaftler und Bergbauexperten zwischen Forscherehrgeiz, politischen und moralischen Ansprüchen und der widerspenstigen Realität der untertägigen Arbeitswelt den unheimlichen Bergmannsfluch zu bannen und in ein kalkulier
bares und steuerbares Risiko zu verwandeln suchten.

Daniel Trabalski studierte Wirtschafts- und Sozialgeschichte und Geschichte in Göttingen und Bochum. In den Jahren 2011 bis 2016 war er Mitarbeiter der Dokumentations- und Forschungsstelle der Sozialversicherungsträger. Von 2016 bis 2021 war wissenschaftlicher Mitarbeiter am Deutschen Bergbau-Museum Bochum.
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