Traditionelle Chinesische Medizin

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medienprofile-Rezension

Kompakter Überblick über Realität und Mythos der TCM.
Paul U. Unschuld, Sinologe und Medizinhistoriker, gibt in dieser gut lesbaren Zusammenstellung einerseits einen kompakten Überblick über die Geschichte der Chinesischen Medizin, zum anderen setzt er sich kritisch mit der Rezeption der TCM (Traditionelle Chinesische Medizin) in der westlichen Welt auseinander. Im ersten Teil erläutert er die Entwicklung einer eigenständigen, jedoch in Theorie und Praxis uneinheitlichen Medizin, deren Kennzeichen die Übertragung politischer Strukturen und weltanschaulicher Prinzipien auf den menschlichen Organismus ist. In dieser Vorstellungswelt sind auch die Merkmale der TCM verankert: Yin und Yang, die entgegengesetzte, aber aufeinander bezogene Kräfte darstellen, die 5-Phasen-Lehre, die den Ablauf von Werden, Verwandlung, Vergehen verdeutlicht sowie die lebenswichtigen Qi, die den ganzen Körper durchströmen. Im zweiten Teil beschreibt der Autor die Verbreitung der TCM in den westlichen Industrieländern und die Übernahme der westlichen Medizin in China als Gewähr für Wissenschaftlichkeit und als Garant eines modernen Gesundheitswesens. Sehr kritisch hinterfragt er den gegenwärtigen "Mythos TCM" als "natürlich, ganzheitlich, sanft, jahrtausendealt", den er vor allem als Beleg für Mängel der Schulmedizin sieht, die dem Diktat der Kommerzialisierung unterliegt. Ein Zusammenwirken von Schulmedizin und realer historischer chinesischer Medizin könnte - so Unschuld - eine neue Medizinkultur hervorbringen. - Aufschlussreiche Information, bei Interesse am Thema sehr zu empfehlen!


Dieses Buch erläutert Ursprung und Geschichte der Chinesischen Medizin von der Antike bis zur Gegenwart. Es schildert ihre Entwicklung als Ideal eines Teils der kaiserzeitlichen Oberschicht und als Gegenentwurf zu dem bis in die Gegenwart weit verbreiteten Glauben an den Einfluss von Göttern, Ahnen und Dämonen. Es erläutert die schwindende Bedeutung dieser Medizin durch die chinesische Reformpolitik mit der Bevorzugung westlicher Wissenschaft im 20. Jahrhundert und beschreibt die kreative Rezeption so genannter Traditioneller Chinesischer Medizin in den westlichen Industrienationen seit den 1970er Jahren.

Prof. Dr. phil. Paul U. Unschuld, M.P. H. studierte Pharmazie, Sinologie und Politische Wissenschaften in München, sowie Public Health in Baltimore/USA. Er begann seine Universitätslaufbahn 1977 im Department of Behavioral Sciences an der Johns Hopkins University und ist seit 1986 Professor und Vorstand des Instituts für Geschichte der Medizin der Ludwig-Maximilians-Universität in München. Im Mittelpunkt seines wissenschaftlichen Wirkens liegt der Vergleich der Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin in Europa und China.
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